Während gerade im Wiener Stadtbezirk Favoriten immer mehr Menschen unter der Teuerung leiden, können sich die Einwohner nun immerhin an einem besonders kreativen, aber auch teurem neuen Brunnen erfreuen: Ganze 2,16 Millionen Euro durften die Steuerzahler der Bundeshauptstadt für den neuen “Jubiläumsbrunnen” am Eingang des Helmut-Zilk-Platzes blechen.
Millionen-Brunnen soll besonderes Kunstwerk sein
Der Brunnen mit dem Namen “WirWasser” wurde heute, Dienstag, in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen feierlich eröffnet. Besonders schöne Worte für den recht untypisch gestalteten Brunnen fand Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (parteilos): Mit der “Kraft der Vielen, mit Solidarität und Zusammenhalt”, würde es gelingen, Güter wie Wasser und natürlich auch die Demokratie zu schützen.
Wiener Wasser wird ein “Zeichen gesetzt”
Auch der Bundespräsident zeigte sich über den Brunnen, dessen Bauzeit immerhin acht Monate betrug, erfreut:
In zwei Tagen, am 26. Oktober, begehen wir den Nationalfeiertag. An diesem Tag feiern wir unsere Heimat Österreich und unsere Errungenschaften. Gerade in Zeiten wie diesen, die uns fordern und in denen wir mit viel Unsicherheit und auch Unzufriedenheit konfrontiert sind, lade ich uns alle ein, uns auch darüber zu freuen, was wir selbst schon erreicht haben.
Es sei ein schönes Zeichen, dass dem Wiener Wasser mit diesem “Jubiläumsbrunnen” ein Zeichen gesetzt werde, so van der Bellen weiter.
Anwohner sehen ungewöhnlichen Brunnen kritisch
Weniger begeistert sind hingegen einige Wiener selbst: Stephan Berger, Landtagsabgeordneter und Obmann der FPÖ Favoriten zeigte sich über den Luxus-Brunnen verärgert:
Während die Bevölkerung unter der enormen Teuerung leidet, gönnt sich die Wiener Stadtregierung hier ein Luxus-Prestigeprojekt um mehr als zwei Millionen Euro.
Nicht nur an den hohen Kosten für den Steuerzahler stößt sich Berger, auch würden sich viele über die “‘künstlerische’ Gestaltung” des neuen Brunnens ärgern.