Nach einer Auswertung von Daten der EU-Asylbehörde (EUAA) dürfte 2023 ein neues Rekordjahr bei der Asyleinwanderung nach Europa werden.
Höchster Wert seit 2016
Bis 3. Oktober wurden heuer bereits 801.459 Asylanträge in den 29 Staaten, EU sowie Schweiz und Norwegen, gestellt. Das ist mehr als in den letzten sechs Jahren und der höchste Wert seit 2016. Gerechnet wird damit, dass die Millionengrenze bis Ende des Jahres überschritten werden wird.
Eine neue Route nach Europa führt aktuell über Weißrussland. Deshalb verzeichnen Lettland (plus 168 Prozent) und Estland (119 Prozent) die stärksten Zuwächse an Asylanträgen, gefolgt von der Bundesrepublik Deutschland mit 74 Prozent.
Minus nach Rekordzuwachs
Es gibt auch Länder, in denen die Asylzahlen rückläufig sind. Österreich zählt dazu, aber nur, weil unser Land unter der schwarz-grünen Regierung im Jahr davor einen Zuwachs von 202 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet hatte. 2022 gab es unglaubliche 112.000 Asylanträge in unserem kleinen Land. Heuer waren es von Jänner bis Ende August bereits 35.449, aber dennoch weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Damit ergibt sich ein rechnerisches Minus von 41 Prozent. Rückläufig bedeutet aber nur, dass etwas weniger Wohlstandsuchende hereindrängen. Rückläufig sind außerdem die Zahlen in Dänemark (minus 56 Prozent), Malta (minus 54 Prozent) und Zypern (minus 52 Prozent).
Ungarn bleibt ungarisch
Doch die Asyleinwanderung ist kein Naturereignis. Dass es auch anders geht, beweist Ungarn: Hier wurden nur 26 (in Worten: sechsundzwanzig) Asylanträge angenommen – im ganzen Jahr 2023 bisher.