Servus TV Nachrichten

Auch der österreichische Privatsender ServusTV griff den unglaublichen Fall aus Lörrach auf und sorgte mit seinem Bericht für breites Medien-Echo.

27. Feber 2023 / 17:37 Uhr

40 Mieter sollen “Flüchtlingen” weichen: Bewohnerversammlung abgesagt

Nach einem Unzensuriert-Bericht, dass 40 Mieter in der deutschen Stadt Lörrach ausziehen müssen, um „Flüchtlingen“ aus diversen Ländern Platz zu machen, war das mediale Echo so groß, dass die für 27. Februar geplante „Bewohnerversammlung“ abgesagt werden musste.

Wohnbaugenossenschaft gibt Medien die Schuld

In einem Schreiben an die betroffenen Mieter in der Wölblinstraße 21-29 in der Stadt Lörrach im Südwesten Baden-Würtembergs teilte die Städtische Wohnbaugesellschaft Folgendes mit:

Nach unserem Einladungsschreiben vom 15. Februar 2023 kam es zu einer sehr großen medialen Aufmerksamkeit, unter der besonders Sie und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlage gelitten haben. Wir rechnen damit, dass dieser Ausnahmezustand noch einige Tage anhalten wird.

Mieter wehren sich gegen Absiedlung, nicht gegen Medien

Die Wohnbaugesellschaft, ein Tochterunternehmen der Stadt, gibt – zumindest indirekt – die Schuld den Medien, die jetzt für so großen Wirbel sorgten, dass die Bewohner „darunter gelitten“ haben. Tatsächlich aber wehren sich die betroffenen Mieter gegen ihre plötzliche Absiedlung aus ihren Wohnungen, worüber Zeitungen und TV-Sender berichten. Im Gegenteil: Ohne das große mediale Echo wäre die unfreiwillige Umsiedlung sang- und klanglos über die Bühne gegangen.

“Habe nichts gegen Ukrainer, aber das ist zuviel!”

Zuerst hatte unzensuriert nach einer anonymen Zusendung eines Briefes, der den Mietern zugegangen war, berichtet und Stellungnahmen sowohl vom Bürgermeister, als auch von der Wohnbaugesellschaft eingeholt. Unmittelbar danach war am österreichischen Privatsender Servus TV unter dem Titel „Lörrach: Mieter sollen wegen Flüchtlingsunterbringung ausziehen“ eine Reportage zu sehen, in der sich zum Beispiel der Pensionist Wolfgang G. schockierend geäußert hatte:

Ich halte überhaupt nichts davon. Ich wohne schon 15 Jahre hier. Da sehe ich nicht ein, dass die sich hier breit machen. Ich habe nichts gegen die Ukrainer, bestimmt nicht, aber das ist zuviel.

“Tausend Gedanken gehen durch den Kopf”

Auch sein Nachbar Hans Peter F. verstand die Welt nicht mehr und sagte gegenüber Servus TV:

Es sind tausend Gedanken, die einem durch den Kopf gehen. Wie, wo, was, wohin kommt man? Man muss die Leute, die man gut kennengelernt hat in den letzten Jahren, alle verlassen. Es macht schon keinen Spaß.

Mietverhältnis wird gekündigt

Die Mieter hatten über ein Schreiben erfahren, dass sie ihre Wohnungen demnächst räumen müssen. Darin heißt es:

Neben den geplanten Flüchtlingsheimen wurde intensiv nach weiteren Standorten gesucht. Wegen der besonderen Eignung werden wir unsere Liegenschaft Wölblinstraße 21 bis 29 in Lörrach für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Für Sie bedeutet das, dass wir in Kürze das mit Ihnen vereinbarte Mietverhältnis kündigen werden. Allerdings werden wir Ihnen alternativen, geeigneten Wohnraum anbieten und Sie beim Umzug unterstützen, auch finanziell.

Mieterschutz rät zum Einspruch

Vor allem ältere Mieter haben dennoch Angst davor, was auf sie zukommen wird. Der Deutsche Mieterschutz rät den Betroffenen, gegen die Kündigung Einspruch zu erheben, weil im Mietrecht ein Platzmachen für „Flüchtlinge“ nicht als Kündigungsgrund vorgesehen sei. Die Stadt Lörrach und seine Wohnbaugesellschaft wollen an ihrem Ziel, 40 Mieter aus ihren Wohnungen zu schmeißen, weiter festhalten. Auf eine „Bewohnerversammlung“ wolle man nun allerdings verzichten, dafür „persönliche Einzelgespräche“ mit den Betroffenen führen, heißt es im Schreiben vom 27. Februar an die Mieter.

Mieter sollen nun in “Einzelgesprächen” weichgeklopft werden

Taktisch ein gewiefter Schachzug – in “Einzelgesprächen” kann man Mieter leichter einschüchtern und über den Tisch ziehen als in einer Mieterversammlung. Unzensuriert wird genau beobachten, wie sich dieser unglaubliche Fall weiterentwickelt und darüber berichten.

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