Die Liste der absurden Russlandsanktionen ist lang und nun um eine Facette reicher.
Jungunternehmerpreis
Nachdem zwei Russen am Freitag vor einer Woche für die Gründung des Startups Immagram den Preis „Slush 100 Pitching Competition“ im finnischen Helsinki gewonnen hatten, wurde er ihnen in der darauffolgenden Woche wieder weggenommen – und die eine Million Euro Preisgelder wieder einkassiert. Begründung: Das Unternehmen wäre auch in Russland tätig.
Rechtsstaatlich bedenkliche Maßnahmen
Der Hass gegen Russland kennt keine Grenzen und schreckt auch nicht vor rechtsstaatlich bedenklichen Maßnahmen zurück. Denn als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine haben die USA, Großbritannien und die EU zum Beispiel das Privatvermögen von Präsident Wladimir Putin und seinem Außenminister Sergej Lawrow eingefroren.
Der russische Verteidigungsminister wurde mit einem Reiseverbot in den Westen belegt und seine Vermögenswerte eingefroren. 351 Mitglieder des Parlaments in Moskau wurden ebenfalls mit einem Reiseverbot bestraft. Russische Vertreter sind nicht zur Münchner Sicherheitskonferenz 2023 eingeladen.
Auch vor Privatpersonen wird nicht Halt gemacht
Aber auch vor dem Vermögen von unpolitischen Russen wird nicht Halt gemacht. Chefs von Banken, Luftfahrtkonsortien und Bauunternehmen: Ihnen allen wurde der Zugriff auf ihr Privatvermögen im westlichen Ausland entzogen.
Ja, sogar der Mutter eines mutmaßlichen Anwerbers für die auf russischer Seite kämpfende Wagner-Gruppe wird bestraft und darf nicht mehr in den Westen reisen. Und sogar Kreditgeber Russlands werden bestraft, indem sie aus dem globalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen werden.
Kindisch bis lächerlich
Absurd wird es, wenn sich die Masse diesem Treiben anschließt. So wurde eine 198-jährige Eiche von der Wahl zu „Europas Baum des Jahres” ausgeschlossen – wegen des Angriffs auf die Ukraine. Russische Sportler dürfen deswegen auch nicht an den Winter-Paralympics in Peking teilnehmen.
„Fehler“ rückgängig gemacht
Und sollte mal der „Fehler“ passieren und Russen nicht von vornherein ausgeschlossen werden, dann nimmt man ihnen halt das Preisgeld und den Preis wieder weg, wie jetzt eben den Gründern eines Unternehmens, das sich mit Verlegung von Firmensitzen beschäftigt. Da nützte den gebürtigen Russen, die seit 2016 in Großbritannien leben, auch kein Kniefall mehr:
Wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen und ein Unternehmen für Millionen von talentierten Menschen aufbauen, die sich international bewegen wollen.
Das Preisgeld ist weg.