In Zeiten kollektiver Angst ist das Informationsbedürfnis groß. Doch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verlieren dennoch an Reichweite.
Ausgehend von hohem Niveau
Aber immer noch haben die Radio-Angebote eine Tagesreichweite an Werktagen von 73,9 Prozent bei den über 14-Jährigen. Das ist ein Minus von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Dabei gibt es immer noch eine enorme Machtposition, denn fast jeder nutzt zumindest einmal im Monat ein klassisches Radioangebot, nämlich 93,5 Prozent.
Reichweitenverluste bei fast allen Sendern
Doch ausgehend von dieser hohen Reichweite zeigt sich eine klare Tendenz, wie die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse für Anfang 2022 ausweist: abwärts. Bis auf den sehr regionalen Sender Bayern 1, den Popmusiksender WDR2 und das Lokalsender-Konglomerat Radio NRW verzeichneten alle 20 großen Radioangebote Verluste.
Besonders deutlich waren die Reichweitenverluste beim MDR Sachsen mit einem Minus von 16,4 Prozent. Auch die meisten anderen MDR-Angebote fuhren zweistellige Reichweitenverluste ein. Bei Bayern 3 lag das Minus bei 11,5 Prozent, bei Antenne Bayern bei 9,8 Prozent, hr4 (Hörfunksender des Hessischen Rundfunks) verlor zehn Prozent und 1Live (Hörfunksender des Westdeutschen Rundfunks) 8,1 Prozent.