Am 21. Februar starb Adriano T. aus der Gemeinde Vo bei Padua in Italien. Er galt als erster “Corona-Toter” Europas, bis sich bei der Autopsie im Mai herausstellte, dass der 78-Jährige an der Folge seiner schweren, chronisch degenerativen Erkrankungen verstarb und nicht an Covid-19.
Kanzler Kurz prophezeite 100.000 Tote
Doch Adriano diente als Proto-Toter fortan den Mächtigen in Europa dafür, eine Drohkulisse aufzubauen und die Wirtschaft lahmzulegen. Die Angstmacherei gipfelte bei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in düsteren Aussichten, denn „bald werde jeder jemanden kennen, der am Virus gestorben ist“. Österreich müsse mit bis zu 100.000 “Corona-Toten” rechnen (geworden sind es dann nur ein paar hundert).
Wer die Corona-Radikalmaßnahmen seither kritisiert, wird schnell mit dem moralisch unschlagbaren Argument mundtot gemacht, dass es doch um die Rettung von Menschenleben gehe. Unzensuriert hat sich die Zahlen dazu angesehen.
Kaum Übersterblichkeit in Europa
Bei Euromomo.eu sind nun die Daten bis zur 29. Kalenderwoche dieses Jahres einsehbar, das ist der Zeitraum vom 13. bis 19. Juli. Gesamt zeigt sich kaum eine Zunahme der Sterblichkeitsrate, selbst in den meistbetroffenen Staaten Italien und Spanien ist sie zwar erhöht, aber nicht außergewöhnlich oder auch nur auffallend.
In den sechs Bewertungskategorien, die Euromomo kennt, findet sich in Portugal „very high excess“, das heißt eine Übersterblichkeit von zehn bis 15 Prozent und in Belgien eine Übersterblichkeit von zwei bis vier Prozent. In allen (!) anderen europäischen Ländern, die Daten für diese Statistik liefern (Süd- und Westeuropa, Skandinavien sowie Ungarn) gibt es „no excess“, also keine Übersterblichkeit in den ersten sechseinhalb Monaten in diesem Jahr.
Jahresvergleich sieht Übersterblichkeit bei 85+
Vergleicht man die Euromomo-Tabelle seit Ende 2015, fällt auf, dass lediglich in der Altersgruppe der 85-Jährigen und Älteren im EU-Raum eine ganz leichte Übersterblichkeit feststellbar ist. Auch bei den Einzelstaaten hebt sich der Durchschnitt nicht, wohl, weil die wenigen Wochen mit erhöhter Sterblichkeit insgesamt bzw. durch Ausgleich in der übrigen Zeit nicht ins Gewicht fallen.
Die Zahlen von Euromomo zeigen, dass der gesamte Corona-“Lockdown” wohl ungerechtfertigt gewesen ist. Das Coronavirus hat aber erhebliche Auswirkungen auf Österreichs Wirtschaft. So brach das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein – ein noch nie dagewesener Wert.