Michel Onfray steht in Frankreich für eine Mischung aus Peter Slotderdijk und Richard David Precht: ein Populärphilosoph mit hoher Medienpräsenz. Die Welt nannte ihn den Franzosen, der die EU-Hasser hinter sich vereint. So hatte er sich auch kritisch über die Klima-Ikone Greta Thunberg gezeigt und ihr Gesicht als “Gesicht eines Mischwesens aus lebendigem Organismus und Maschine, das keine Gefühle kenne”, bezeichnet. Unerhört für das politmediale Establishment!
Neues Magazin für Rechte und Linke
Jetzt sorgt Onfray mit einem neuen Zeitschriften-Projekt für Aufsehen: “Front populaire” (Volksfront), in dem sowohl linke wie rechte Souveränisten zu Wort kommen. Ein Querfront-Magazin, worauf Onfray deutlich stolz ist, wie der Deutschlandfunk berichtete.
Die Stoßrichtung geht gegen den EU-Globalismus: “Der Frexit macht uns keine Angst”, versichert Onfray, denn die Unterwerfung Frankreichs unter Brüssel bedeute das Ende der Grande Nation. Frankreich hätte vor fünfzehn Jahren bei der Abstimmung über die europäische Verfassung nein gesagt, aber die Europa-Politik habe sich nicht bewegt. Vielmehr sei ein Graben zwischen Volk und Herrschern entstanden.
Gemeinsam gegen den Neoliberalismus
Schnittstelle zwischen linken und rechten Autoren ist die Ablehnung des Neoliberalismus. Stattdessen fordern sie die Unterordnung des Marktes unter einen lenkenden Staat, was auch Protektionismus beinhaltet. Als Aufmacher der „Front populaire“-Internetseite finden sich derzeit Artikel über Protektionismus, über den Rekonstruktionsstreit der Notre-Dame-Kathedrale sowie über die Tatsache, dass es ohne Solidarität keine Souveränität gibt.
Erwartete Reaktionen des Establishments
Die Reaktionen kamen wie erwartet: Während Alain de Benoist die “Front populaire” feiert, versuchen die Mainstream-Medien es entweder zu ignorieren oder sie verunglimpfen es. Auch hierzulande wettern Medien wie der Deutschlandfunk gegen das seit Juni erscheinende Blatt. Deren Autoren-Team lasse sich laut Deutschlandfunk so zusammenfassen: “Eine Putin-Freundin, ein Linksnationalist, ein Rechtsnationalist”, behauptet Jürgen Ritte im Interview. Das Magazin führe angeblich einen “Wutbürger-Diskurs”.