Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange drohen insgesamt 175 Jahre Strafhaft durch die US-Justizbehörden. In einer neuen Anklageschrift der US-Justiz werden dem Aktivisten weitere Taten vorgeworfen. Insgesamt werden Assange eine „breite Verschwörung“ bei den von ihm mutmaßlich initiierten Hacker-Angriffen auf US-Datenbanken vorgeworfen. Die bisherige Anklage umfasst bereits 18 Anklagepunkte, die von den US-Strafbehörden formuliert worden sind.
Konkret wirft die US-Justiz Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. In diesem Zusammenhang soll insbesondere die Sicherheit von US-Soldaten und Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein.
Seit 2012 auf der Flucht vor US-Behörden in Großbritannien
Wikileaks-Gründer Assange flüchtete sich aus Angst vor einer Auslieferung an die USA 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London. Damals lag gegen ihn ein Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Diese Ermittlungen wurden jedoch in weiterer Folge eingestellt. Die britischen Polizeibehörden hatten Assange im April 2019 verhaftet, da sie ihm den Verstoß gegen Kautionsauflagen durch seine Flucht in die Botschaft vorwarfen.
Aktuell sitzt der gebürtige Australier seit rund einem Jahr im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh seine Haft ab. Eine vorgesehene Anhörung zum US-Antrag auf Auslieferung Assanges wurde im Mai 2020 wegen der Corona-Pandemie auf September 2020 verschoben.