Wenn man für die ÖVP im Bundeskanzleramt Festplatten schreddert, dann kann man Karriere machen. So geschehen bei jenem Mitarbeiter Arno M., der 2019 nach dem Platzen der schwarz-blauen Bundesregierung insgesamt fünf Video-Festplatten aus dem Bundeskanzleramt in einer privaten Firma extern vernichten hat lassen, die unter anderem mit dem sogenannten „Ibiza-Video“ in Verbindung gebracht wurden.
Nach politischen Auseinandersetzungen um das Verhalten des engen Sebastian-Kurz-Mitarbeiters und strafrechtlichen Ermittlungen wurden im Februar unter Schwarz-Grün schlussendlich alle Verfahren eingestellt. Jetzt wurde der „Schredderer“ sogar Referatsleiter im schwarzen Bundeskanzleramt.
ÖVP-Kandidat ermittelte in Schredder-Affäre ohne Ergebnis
Gegen Arno M. hatte bei den Polizeibehörden ein ÖVP-Gemeinderatskandidat aus Niederösterreicher ermittelt. Dieser soll weder das Handy des Beschuldigten zurückgegeben noch dessen Laptop in der ÖVP-Zentrale sichergestellt haben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ortete damals einen konkreten Hinweis auf Befangenheit des ermittelnden Polizisten.
Doch in der ÖVP-dominierten Justiz wurden alle Verdachtsmomente, wie in vielen anderen promienten Fällen, nicht weiter verfolgt.