Man kann derzeit von einer konsequenten “Ent-Dollarisierung” sprechen, denn Russland stieß inzwischen 96 Prozent seiner Dollar-Reserven ab. Damit setzt das Land konsequent seine diesbezüglichen Pläne fort. In den zurückliegenden drei Jahren veräußerte Russland fast seine ganzen US-Anleihen-Bestände. Die jüngsten Daten des US-Finanzministeriums zeigen, daß Moskau allein im März Schuldverschreibungen im Wert von 8,73 Milliarden US-Dollar abwarf. Darüber berichtete auch das Magazin russland.capital.
Abbau von mehr als 100 Milliarden Dollar
Die russischen Bestände an US-Staatsanleihen beliefen sich im März auf 3,8 Milliarden US-Dollar gegenüber 12,5 Milliarden US-Dollar einen Monat zuvor. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 105 Milliarden US-Dollar. Moskau liquidierte demnach in diesem Zeitraum mehr als 96 Prozent seines Bestandsvolumens. Auch der Wert an langfristigen US-Staatsanleihen ging um 928 Millionen US-Dollar zurück, der an kurzfristigen Anleihen um 7,8 Milliarden US-Dollar auf jetzt nur noch 473 Millionen US-Dollar.
Russland war in der Vergangenheit einer der Hauptinhaber von US-Schuldverschreibungen. Seit Mai 2017 reduziert Moskau jedoch kontinuierlich diese Investitionen im Zuge seiner Ent-Dollarisierungs-Politik sowie als Reaktion auf die von Washington verhängten Sanktionen.
Kremel wird zum größten Goldkäufer
Darüber hinaus diversifizierte Moskau seine Reserven und steigerte die Goldkäufe auf ein Rekord-Niveau, wodurch der Kreml zum weltweit engagiertesten Gold-Käufer wurde. Die gesamten Goldbestände des Landes beliefen sich im März auf 73,9 Millionen Feinunzen (2.298 Tonnen) und haben nach den jüngsten Daten der russischen Zentralbank einen Wert von rund 120 Milliarden US-Dollar.