Einen selektiven Zugang zu den Vorgängen und Hintermännern rund um das sogenannte „Ibiza-Video“ betreibt der öffentlich-rechtliche ORF. In der Sendung Report vom 9. Juli 2019 zeigt er etwa nur eine ganz kurze Passage aus einem ausführlich geführten Interview mit dem Aufdecker und Journalisten Prof. Gert Schmidt des Online-Mediums EU-Infothek.
EU-Infothek nimmt jetzt zu dieser eigenartigen Vorgangsweise des ORFs und der Report-Redaktion Stellung:
Auf Wunsch des ORF gab es mit EU-Infothek mehrere Telefonate und auch ein ausführliches Vorbereitungsgespräch zum Thema Ibiza-Gate. Am Montag, 7. Juli 2019, kam dann das ORF-Team in das persönliche Büro von Prof. Gert Schmidt und filmte fast 80 Minuten lang. Ein ausführliches Interview, vom Report mit Gert Schmidt geführt, dauerte etwa 50 Minuten.
Ausführliche Auskunft durch Prof. Gert Schmidt wurde ignoriert
Bezeichnend ist, dass die ausführliche Auskunft durch Prof. Gert Schmidt über die bisherige Berichterstattung durch EU-Infothek durch den ORF offensichtlich gegenüber den Report-Sehern und GIS-Beitragszahlern ignoriert worden sind:
In diesem Interview konnte die bisherige Berichterstattung von EU-Infothek mit folgenden Schwerpunkten dargestellt werden:
- Enthüllung des Rechtsanwaltes Ramin Mirfakhrai gemäß EU-Infothek Bericht
- Enthüllung des sogenannten Detektives Julian Thaler und den Echtnamen Julian Hessenthaler sowie dessen Münchner Sicherheitsfirma Konsic
- Geständnis des Rechtsanwaltes Ramin Mirfakhrai mittels Pressaussendung, dass er das Ibiza Video initiiert hat
- Eingeständnis des Dr. Zoltan Aczel, dass er – ehemaliger Generalsekretär des von Haselsteiner finanzierten LIF und aktueller Lobbyist der Strabag Gruppe des Hans Peter Haselsteiner – dass er das Video bereits 2017 um 5 Mio. Euro angeboten erhalten und teilweise eingesehen hatte
- Informationen über die Entstehungsgeschichte von Ibiza-Gate und das Resümee aus den bisherigen Recherchen
„Ibiza-Video“-Geschäftsidee von Ramin Mirfakhrai unterschlagen
Medienpolitisch interessant ist vor allem, dass die sogenannte „Ibiza-Video“-Geschäftsidee von Ramin Mirfakhrai gegenüber der Öffentlichkeit durch den ORF unterschlagen worden ist, wie EU-Infothek berichtet:
EU-Infothek konnte im Interview ausführlich darstellen, dass einerseits das Video als Geschäftsidee des Rechtanwaltes Ramin Mirfakhrai, welcher auch die Vorfinanzierung des Videos und des Julian Hessenthaler übernommen hatte, umgesetzt wurde, andererseits ab dem versuchten Verkauf des Videos an diverse Medien im Jahr 2017 sich eine Art politische Interessengenossenschaft um den Rechtsanwalt gebildet hat, welche durch Anregungen und geistige Unterstützung indirekt den Verkauf des Videos, der zu guter Letzt im Jahr 2019 in Berlin erfolgte, unterstützt hat. All diese stufenweise recherchierten Ergebnisse, welche EU-Infothek auch stets nach eigenem Kenntnisstand veröffentlicht hat, wurden in dem Interview ausführlich dargestellt.
Die Überraschung von EU-Infothek, dass in der Report-Sendung am 9.7.2019 um 21:10 Uhr aus diesem langen Interview nur eine Minisequenz von einigen Sekunden gesendet wurde, war nicht wirklich groß. Der ORF ist seinem Ruf ungewünschter Berichterstattung keinen Raum zu geben offensichtlich gefolgt.
