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Die Coronavirus Krise dient längst machtpolitischen Interessen. Menschlichkeit ist dabei egal.

16. April 2020 / 12:11 Uhr

Regierungen im Spannungsfeld von China und Weltgesundheitsorganisation

Bereits im November 2019 soll in China die bevorstehende Covid-19-Pandemie bekannt gewesen sein. Wochenlang sollen durch die chinesische Zensur wichtige Informationen geheim gehalten worden sein. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll früh über die hohe Ansteckungsgefahr und die Gefahr des Virus Bescheid gewusst haben. Während die WHO kritisiert wird, wird die Solidarität mit China hochgehalten.

USA überprüft WHO 

So kündigte der US- Präsident Donald Trump an, die WHO und ihre Antwort auf die Coronavirus-Krise zu überprüfen. Während der Zeit dieser Überprüfung, die 60 bis 90 Tage dauern soll, beabsichtigen die USA, ihren finanziellen Beitrag für die WHO einzufrieren. Folgenschwer, da die USA bei weitem der größte Geldgeber der Organisation sind. Für Trump ist ganz klar: Die WHO hat „politische Korrektheit“ über die Rettung von Leben gestellt.

Dass die Kritik Trumps an der WHO berechtigt sein könnte, steht außer Frage. Dennoch nutzt der Präsident der USA das Vorgehen gegen die WHO auch geschickt dafür, von Fehlern seiner Gesundheitspolitik beziehungsweise fehlender oder zu spät eingeleiteter Maßnahmen während der grassierenden Krankheit abzulenken.

Solidarität für WHO

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), reagierte auf die Ankündigung Trumps mit einer Solidaritätserklärung für die WHO, wohlgemerkt einer Unterorganisation der UNO, der er selbst vorsteht. Es sei nun Zeit für Einigkeit und nicht für die Einschränkung von Ressourcen. Erst nach Überwinden der Krise könne die Frage nach deren Ursprung und der Art und Weise, wie das Virus sich verbreitet habe, gestellt werden.

WHO, die „chinesische Gesundheitsorganisation“

Im Vorfeld dazu rief Guterres im Februar 2020 zur Solidarität mit China auf. Dabei war es die chinesische Zensur, die mit dafür verantwortlich gewesen sein soll, dass frühe Expertenwarnungen über die Krankheit fast eine Woche lang nicht an die Öffentlichkeit gelangten. Entsprechende Berichte über einen Ausbruch der Krankheit sollen sogar bereits im November 2019 bekannt gewesen sein. Um China nicht zu irritieren, soll auch auf Seiten der WHO keine diesbezügliche Information veröffentlicht worden sein. Der japanische Vize-Premierminister Taro Aso verglich die WHO aus diesem Grund mit einer „chinesischen Gesundheitsorganisation“.

Viel Lob für China

China erhält auffallend viel Lob für sein Vorgehen während der Coronavirus Krise. So lobte seltsamerweise auch Präsident Trump die chinesische Regierung für ihr transparentes Handeln während des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie. Auch Russlands Außenminister Sergei Lawrow betonte die engen russisch-chinesischen Beziehungen sowie die wechselseitige Hilfe, die sich die Staaten angesichts der Gesundheitskrise angedeihen lassen.

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