Dramatische Maßnahmen hat jetzt die Geschäftsführung des Staatsfernsehens ORF gesetzt. Es wurden entsprechende Notmaßnahmen gesetzt, damit die gesamte ORF-Berichterstattung in den Flakturm in der Stiftskaserne (Wien-Neubau) umziehen kann. Sollte das ORF-Zentrum am Küniglberg in Wien-Hietzing wegen der Coronavirus-Krise ausfallen, dann könnte man hinter den meterdicken Flakturmmauern weitersenden.
Dieser Notfallplan gilt sowohl für alle ORF-Fernsehsender, als auch die Rundfunkprogramme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt. Im ORF wird dies als absolutes organisatorisches Rückfallszenario dargestellt. Weitere Alternativstudios für Fernsehen und Radio befinden sich im ORF-Funkhaus in der Argentinierstraße und in den Landesstudios in den Bundesländern.
Auch Regierungsbunker in der Stiftskaserne
D beherbergt nicht nur Räumlichkeiten und Sendemöglichkeiten für den ORF und seine Senderkette, sondern auch für die Bundesregierung und einen entsprechenden Notbetrieb. Der in den Kriegsjahren 1943/1944 errichtete Flakturm ist 47 Meter hoch, hat Außenmauern von 2,5 und einen Deckenpanzer von 3,5 Metern Stärke. Die 13 Stockwerke bieten rund 13.000 Quadratmeter Nutzfläche. Im Normalbetrieb sind im Flakturm IT-Logistik und Telefonzentrale des Bundesheeres untergebracht. Ein Schleusensystem sichert die Nutzer vor biologischen, chemischen und atomaren Gefahren. Es ist der einzige der sechs Wiener Flaktürme, der noch militärisch genutzt wird.