Der US-Dachverband der Pfadfinder hat Insolvenz angemeldet. Grund dafür dürfte eine Klagswelle wegen sexuellem Missbrauch von Kindern sein, die über die amerikanischen Boy Scouts hereingebrochen ist. Das Insolvenzverfahren dient nun mutmaßlich dazu, um das das Vermögen zu schützen.
Die Pfadfinderfunktionäre geben vor, das zu schützende Geld in einen Entschädigungsfonds für Opfer retten zu wollen und deshalb vor den Prozesskosten und Anwaltskosten zu schützen.
Opferanwalt Jeff Anderson nennt Akt mit 7.800 Tätern
Der in Sachen Wiedergutmachung eingesetzte Opferanwalt Jeff Anderson nennt einen Akt mit nicht weniger als 7.800 aufgelisteten Tätern aus den Pfadfinderreihen, deren Missbrauchstaten nun aufgearbeitet werden sollen.
Die erhobenen Vorwürfe ehemaliger Opfer reichen zum Teil mehrere Jahrzehnte zurück. Eine Änderung des US-Verjährungsrechts führte erst jetzt zu einer Grundlage für entsprechende rechtliche Schritte.
Verfahrenskonzentration vor einem Gericht wird angestrebt
Die Rechtsvertreter der US-Pfandfinder bemühen sich auch um eine Verfahrenskonzentration, damit die anhängigen Gerichtsfälle vor einem einzigen Gericht verhandelt werden. Gegen die vor 110 Jahren in den USA gegründeten Boy Scouts of America laufen derzeit bereits hunderte Klagen. Und die Anzahl der anhängigen Fälle erhöht sich Tag für Tag.