Amazonas

Rund die Hälfte des Regenwald-Gebietes ist durch brasilianische Bundesgesetze vor Rodungen geschützt.

28. August 2019 / 16:09 Uhr

Brände im Amazonas-Regenwald: Von wegen Klimawandel als Ursache

In die von linker Seite aktuell wieder mehr denn je verbreitete Weltuntergangsstimmung kamen sie gerade recht: die Waldbrände im Amazonas-Gebiet in Brasilien. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte die Brände kurzfristig auf die Agenda des G-7-Gipfels in Biarritz gesetzt, wo auch umgehend eine Soforthilfe von 20 Millionen Dollar (rund 17,9 Millionen Euro) für den Kampf gegen das Feuer im Amazonas-Regenwald zugesagt wurde. Bei der Eröffnung des Europäischen Forums Alpbach warnte Bundespräsident Alexander van der Bellen vor dem Ende der Menschheit, wenn die Pariser Klimaziele nicht eingehalten werden.

In Brasilien wüten indes die Waldbrände weiter. Nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur Inpe wurden in diesem Jahr bisher mehr als 40.000 Brände im Amazonas-Gebiet identifiziert. Laut Inpe entspricht diese Zahl der Feuer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Zunahme um 82 Prozent.

Messen mit zweierlei Maß

Doch es handelt sich bei den Waldbränden weder um eine apokalyptische Warnung noch um den Anfang vom Untergang der Menschheit. Die aktuellen Brände, so bedauerlich sie sind, haben zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, liegen aber „nur“ sieben Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Vor 2010 gab es viele Jahre lang erheblich mehr Brände im Amazonas-Gebiet. Am schlimmsten loderten die Flammen in der Amtszeit des sozialdemokratischen Präsidenten Lula da Silva, der Brasilien von 2003 bis 2010 regierte. Doch damals war es politisch nicht opportun für die linken Europäer, auf die Vernichtung des wertvollen Naturgutes aufmerksam zu machen.

Nicht so jetzt, wo seit 1. Jänner ein Rechter Brasilien regiert. Der Nationalkonservative Jair Bolsonaro empörte sich deshalb am Montag auf Twitter über die Angriffe der Globalisten gegen Brasilien:

Wir können nicht hinnehmen, dass Präsident Macron unangebrachte Angriffe auf das Amazonasgebiet fährt und seine Absichten hinter einer ‚Allianz‘ der G-7-Staaten zur ‚Rettung‘ des Amazonasgebiets versteckt, als ob wir eine Kolonie oder Niemandsland wären.

Naturschutz in Brasilien

Seit dem Ende der sozialistischen Da-Silva-Regierung bemüht sich Brasilien, den Regenwald vor Zerstörung zu schützen. So ist rund die Hälfte des Gebietes durch brasilianische Bundesgesetze komplett vor Rodungen geschützt, die Entwaldung zwischen 2004 und 2012 um 70 Prozent zurückgegangen.

Zwar hatte Bolsonaro angekündigt, das wirtschaftliche Potential der Amazonasregion besser erschließen zu wollen, doch dass illegale Brandrodungen nicht die Lösung, sondern das Problem sind, ist in Brasilien allgemein anerkannt.

Brandstiftung

Wie schon in der Vergangenheit dürfte auch jetzt Brandstiftung als Ursache der Regenwaldfeuer vorliegen, nicht der Klimawandel. Inpe schätzt, dass 99 Prozent der aktuellen Brände absichtlich oder unabsichtlich von Menschen verursacht wurden. Für diese Ursache spricht auch, dass die meisten Brände in der Nähe von Straßen entstanden sind.

Dabei geht es um Anbauflächen für die Landwirtschaft. Die Täter wollen nur eins: mehr Profit aus ihrer Landwirtschaft herausholen. Doch statt dies anzuprangern, singt der vereinigte Chor der Linken das hohe Lied des vom (europäischen) Menschen verursachten Klimawandels, der für die Waldbrände verantwortlich sein soll. Die fehlende Liberalismuskritik offenbart einmal mehr, dass Liberalismus und Sozialismus als Kinder der französischen Revolution „siamesische Zwillinge“ sind. Deshalb haben sich diese beiden Richtungen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks auch so schnell (unter liberaler Führung) zu einer neuen Allianz zusammengefunden. Und in der heißt es: Rechte Regierungen werden für Taten gescholten, linke für die gleichen Taten unbehelligt gelassen.

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