Peinlich für eine selbsternannte Qualitätszeitung. Der Standard versucht in seiner Samstagsausgabe, in der Casinos-Affäre noch einmal nachzulegen, blamiert sich aber nicht nur inhaltlich, sondern auch was die Namenskenntnis der in dieser Sache wesentlichen Regierungsmitglieder betrifft.
Gerücht um Glücksspiel-Novelle wird aufgeblasen
Dass das Finanzministerium eine Novelle zum Glücksspielgesetz wieder aus der Begutachtung zurückgeholt hat, muss finstere Hintergründe haben. Zwar ist der Finanzminister ein Schwarzer, aber dahinter stecken bestimmt die Blauen. So liest sich der Artikel von Renate Graber. Wenngleich niemand tatsächlich einen Vorwurf erhebt, muss sich der freiheitliche Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache zu einem „kolportierten Gerücht“ äußern, der Vorgang habe irgendetwas mit dem Glücksspielkonzern Novomatic zu tun gehabt. Er sagt – zitiert als letzter Satz des Artikels – klar und deutlich: „Diese Darstellung stimmt sicher nicht.“ Das Finanzministerium sagt dazu gar nichts, dennoch wird die Geschichte im Standard groß aufgeblasen.
Hartmut heißt Hartwig, Helmut heißt Hubert
Doch dabei unterliefen Renate Graber (und dem wohl auch mit dem Artikel befassten Standard-Lektorat) zwei peinliche Fehler. Denn der ehemalige Finanzminister heißt HARTWIG und nicht HARTMUT Löger, sein damaliger Staatssekretär trägt den Namen HUBERT und nicht HELMUT Fuchs. Die Fehler finden sich sowohl in der Print- als auch in der Online-Ausgabe, letzteres auch 27 Stunden nach Veröffentlichung noch, obwohl bereits mehrere Kommentarschreiber im Forum auf die falschen Namen hingewiesen haben.