
VIPs sowie die Hauptförderin der Ausstellung, Bildungsministerin Claudia Schmied waren nicht anwesend. Schmied zeigte sich lieber bei einer anderen Veranstaltung mit der weltberühmten Menschenrechtsaktivistin Jung Chang – wenn das die Nordkoreaner wüssten! Dieses Manko wurde durch zwei Delegationsbusse von offiziellen Vertretern der "Demokratischen Volksrepublik Korea" ausgeglichen.
In Schmieds Geleitwort zum knapp 300 Seiten starken und schön bunten Katalog im Mao-roten Einband findet sich kein einziges Wort gegen Diktatur, ebenso wenig wie eine Demonstration vor dem MAK gegen dieses menschenverachtendes Regime, welches im Inneren des Museums gefeiert wurde.
Hang Chang Gyu, Direktor der Koreanischen Kunstgalerie, lobte die tief freundschaftlichen Beziehungen Österreichs mit Nordkorea, welche auch durch diese Ausstellung untermauert würden. MAK-Direktor Peter Noever dankte den (nicht anwesenden) hohen Beamten des Außenministeriums und des Bildungsministeriums, die nach vier Jahren Vorbereitung erheblich zum Ergebnis dieser Ausstellung beigetragen hätten. Er erwähnte – wahrscheinlich auf ausdrückliche Weisung – mit keinem Wort die österreichischen Fördergeber, welche mit Steuermitteln die Glorifizierung von Diktatur finanzieren.
Mit pseudo-kunstwissenschaftlichen Forschungssätzen wie "Kunst kennt keine Grenzen" oder "Kunst ist wie Forschung zum War und Ist" rechtfertigte Noever die Ausstellung mit angehängten Symposien.
Unter den Nordkorea-Fans war zwar keine Polit-Prominenz, aber viel Ministerialbürokratie sowie der frühere OMV-Generaldirektor Richard Schenz, Standard-Kulturjournalistin Andrea Schurian und Film-Regisseur Robert Dornhelm.
Der Inhalt der Ausstellung: Ein schlechter Abklatsch von Mao-Kunst, die koreanische Diktatur verherrlichend, und kopierte sowjetische Zuckerbäckermonumentalarchitektur mit Asienanstrich.

