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30. Mai 2010 / 12:59 Uhr

Der nächste Finanzcrash kommt bestimmt bald

Alle Anzeichen deuten darauf hin – und alle seriösen Ökonomen bestätigen es: Der nächste Finanzcrash wird nicht sehr lange auf sich warten lassen.

Weil das „Spiel“ mit der Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste so erfolgreich ist. Keiner der Mitspieler will auf dieses „erfolgreiche System“ ernsthaft verzichten. Man verspricht hoch und heilig Besserung, Vorsorge gegen weitere Abzocke – zur Beruhigung der steuerzahlenden Melkkühe – und spielt das gleiche Spiel ungeniert weiter. 

Schon Anfang der 1980er Jahre führte der spätere Bundeskanzler (und die heutige „moralische Instanz“) Franz Vranitzky vor, wie das geht: man „saniert“ eine von Kreisky und seiner sozialdemokratischen Regierung in den Ruin getriebene (rote) Bank mithilfe von Steuermilliarden ohne tiefgreifende Reformen und verabschiedet sich schnell mit hoher Abfertigung und noch höherer Pensionszusage, bevor die neuerlichen Schwierigkeiten zur Zwangsübernahme durch die (rote) Wiener Zentralsparkasse führen und dem Steuerzahler das Scheitern sozialistischer Wirtschaftspolitik offenbar wird (siehe: Österreichische Nationalgeschichte nach 1945, Böhlau Verlag).

Das gleiche Spiel beherrschen die weitgehend ideologiefreien Banker aller Richtungen heute noch weit besser – und nur, wenn die roten Gewerkschaftsbosse selbst zum Handkuss kommen (siehe Konsum und BAWAG) gibt es gerichtliche Konsequenzen. 

Ablehnung von Marktregeln fördert Spekulation

Ein Paradebeispiel zeigte die ORF-Sendung „Weltjournal“ vom 26.05.2010 unter Ausschluss der arbeitenden Bevölkerung um 22.30 Uhr. Ein Insider der Londoner City, also jemand, der selbst jahrelang diesen Finanz-Hasard mitgespielt hatte, berichtete über die ungenierten Malversationen der Broker mit Insiderhandel, Kursmanipulation und Geldvernichtung bei gleichzeitigem Abcashen in Millionenhöhe. Er zeigte auf, dass die Londoner City durch die Ablehnung der strengeren Regeln (die die US-Regierung nach dem Auffliegen des Milliardenbetruges durch Enron an der Wallstreet durchsetzte) wesentlich an „Dynamik gewann“ – sprich die Betrüger zockten nun verstärkt in London, nicht mehr in New York. Daher wehrt sich London heute noch gegen (notwendige) Regulierungsversuche. Klar, die Finanzhaie und Broker verdienen ja weiterhin prächtig. Die Verluste wurden ohnehin dem Steuerzahler aufgebürdet, selbst kann man so völlig risikolos Millionen scheffeln.

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Daher fordern auch die Freiheitlichen: Nehmt den Kapitalismus beim Wort und lasst jene, die Risiko eingegangen sind, auch Risiko tragen! Wenn das Geschäftsmodell von Firmen in ihrem Markt hohe Verluste produziert, dann muss diese Firma auch vom Markt verschwinden können, Pleite gehen und Konkurs anmelden. Der moderne Staat hat die moralische Verpflichtung übernommen, den kleinen Sparer zu schützen, seine Spareinlagen (bis zu einer gewissen Höhe) zu garantieren; er hat aber nicht die Verpflichtung, die Verluste aus Hochrisikogeschäften abzudecken, den Abzockern ihre in Casinomentalität verspielten Milliarden zu ersetzen.

Solange der Markt (nur) in dieser Richtung verzerrt wird, den Zockern die Gewinne ermöglicht und die Verluste abgedeckt werden, haben diese keinerlei Veranlassung, dieses betrügerische Spiel aufzugeben. Der nächste Crash ist eingeplanter Bestandteil dieses Systems. Wenn sich der Steuerzahler (und Sparbuch-Sparer) nicht energisch wehrt, bleibt er weiterhin das Schaf, das geschoren wird. Denn: Solange der Steuerzahler den Eigentümern die Verluste abnimmt, haben diese keine Veranlassung, den Managern andere Ziele außer Gewinnmaximierung vorzugeben.

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