Die Österreichische Nationalbank hat sich bisher geweigert, auch nur die leiseste Auskunft über den Verbleib der heimischen Goldreserven zu geben. Unterstützung fand Gouverneur Nowotny bei Finanzminister Josef Pröll, den das auch nicht besonders zu interessieren scheint. Die FPÖ versucht jetzt mit einem Antrag im Nationalrat, der Sache auf den Grund zu gehen. Er wurde dem Finanzausschuss zugewiesen.
Freiheitlichen. Sonst ist er im Ernstfall nicht greifbar.
Foto: hto2008 / flickr
FPÖ-Nationalrat Gerhard Deimek fordert angesichts der Verwirrspiels, ob unser Gold nun in Amerika, in Europa oder sonstwo lagert, ganz klar den (Rück-)Transport nach Österreich. Der Antrag lautet daher:
Die Bundesregierung und insbesondere der zuständige Bundesminister für Finanzen werden aufgefordert, alle nötigen Schritte in die Wege zu leiten, sämtliche im Eigentum der Österreichischen Nationalbank befindliche Goldbestände auf das Hoheitsgebiet der Republik Österreich zu transferieren, den staatlichen Goldschatz nicht weiter zu verringern sowie entsprechend international üblicher Sicherheitsnormen dauerhaft auf österreichischem Hoheitsgebiert zu verwahren.
[adsense:468×60:9459532571]
“Gold”, so argumentierte Deimek im Nationalrat, “hat in Krisenzeiten eine enorme strategische Bedeutung. Um die Sicherheit und Verfügbarkeit unserer Goldreserven gewährleisten zu können, ist es unabdingbar, dass diese auch in Österreich gelagert warden.”
Unabhängigkeit darf nicht Versagen kaschieren
Die Freiheitlichen fordern von der Nationalbank außerdem, von sich aus Rechenschaft über erfolgte Transaktionen mit dem österreichischen Goldschatz abzulegen. Ein Quartal nach Abwicklung soll die OeNB bekanntgeben, welche Menge Gold sie zu welchem Kurs verkauft oder gekauft hat. Erst vor rund einem Jahr wurde bekannt, dass die Notenbank den Goldbestand in den letzten zehn Jahren um rund 150 auf jetzt 280 Tonnen dezimiert hat – die enorme Wertsteigerung, die Gold in den letzten Jahren erlebt hat, wurde also verschenkt. “Von solchen Vorgängen wollen wir zeitnah erfahren”, so Deimek, der darauf Wert legt, die Unabhängigkeit der Nationalbank nicht antasten zu wollen, aber: “Unabhängigkeit darf in einer Demokratie nicht missbraucht warden, um ein mögliches Versagen auf höchster Ebene zu kaschieren.”