Zu den wichtigsten Transporteuren des Genderwahns zählen wissenschaftliche Einrichtungen. Obwohl diese Merkwürdigkeit, die ihren Ausfluss nebst einigen Kuriositäten vor allem in der bewusst falschen Verwendung der deutschen Sprache hat, mit Wissenschaft nicht das Geringste gemein hat, haben es sich ihre Propagandisten vor allem in den dortigen Zirkeln gemütlich gemacht und versuchen vom hohen universitären Ross herab, die ganze Welt zu gendern.
Da verwundert es freilich nicht, dass es auch im „Haus der Forschung“ in Wien, wo einige der wichtigsten Forschungs- und vor allem Forschungsförderungsorganisationen ihren gemeinsamen Sitz haben, schon seit drei Jahren eine genderAG gibt. Mit einer Presseaussendung gab diese Vereinigung bekannt, dass sie ihr segensreiches Wirken selbstverständlich fortführen wird. Was sie genau tut, hielt sie in dem doch recht langen Text geheim. Es finden sich darin lediglich so bedeutungsvolle Formulierungen wie:
So wurden in zwei der fünf Organisationen bereits Gender Awareness Trainings durchgeführt und Schulungen zu Gender Basics konzipiert. Die Trainings zielten darauf ab, Basiswissen an die MitarbeiterInnen zu vermitteln sowie die Reflexion des eigenen Rollenbildes zu initiieren. Auf den Erfahrungen dieser ersten Trainings wird nun aufgebaut. Auch mit den Veranstaltungen "Sind Quanten männlich oder weiblich?" und "Genderbudgeting und Forschungsförderung" 2007 und 2009 setzte die genderAG wichtige Impulse in der Forschungscommunity.
Leistungsnachweis gegenüber der genderAG abgab.
Foto: ACR / A. Schnür-Wala
Um der Sache mehr Gewicht zu geben, durften (oder mussten?) die am Haus der Forschung beteiligten Unternehmen ihr Glück über das Bestehen der genderAG in einer kurzen Wortspende zusammenfassen. Das klingt bei Dorothea Sturn, der Geschäftsführerin des Wissenschaftsfonds FWF, so:
Die Zusammenarbeit in der genderAG ermöglicht es dem FWF nationale und internationale Erfahrungen auszutauschen und Programmdaten sowie Studienergebnisse im Detail zu diskutieren. Diese fruchtbaren Diskussionen mit dem Hauptaugenmerk auf das Thema Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt Forschung sollen in der Zukunft ebenso erfolgreich fortgesetzt werden.
Für Austrian Cooperative Research (ACR) gibt Geschäftsführer Johann Jäger stolz bekannt, im Jahr 2010 erstmals einen ACR Woman Award verliehen zu haben, der folgenden Zweck hat: „Der ACR-Woman Award zeichnet eine ACR-Nachwuchs-Wissenschaftlerin in einem technischen Beruf aus, die erfolgreich ihren Weg in einer männerdominierten Welt geht.“ So weit, so gut. Nach erfolgter Preisverleihung an die Physikerin Nadejda Matsko wurde dann auch ein lustiges Video angefertigt, in dem eine recht glücklich und zufrieden wirkende junge Dame die Frage, ob es für eine Frau schwieriger sei, Wissenschaftler zu werden, als für einen Mann, glatt verneint.
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Matskos Chef vom Zentrum für Elektronenmikroskopie wirft dann unwissentlich die Frage auf, wozu die offensive Frauenförderung in der Forschung überhaupt noch nötig ist, indem er kundtut: „Wir haben derzeit ungefähr 47 Prozent weibliche Mitarbeiter am Institut und bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern liegen wir derzeit bei acht Frauen und sechs Männern.“
Störend könnte aus der Sicht der Gender-Ideologen bestenfalls noch aufgefasst werden, dass die junge Forscherin in der Arbeit einen Rock und keine Hose anhat – für den Fall, dass es jemand wagen sollte, die genderAG nach ihrer Existenzberechtigung zu fragen.