Offensichtlich führen die hohen Spritpreise auch zu mehr Straftaten in Österreich. Die Anfrage eines SPÖ-Abgeordneten an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner brachte die Tragweite dieser neuen Art der Kriminalität an die Öffentlichkeit. Längst ist Treibstoffdiebstahl keine Randbereich der Kriminalität mehr. Vielmehr breiten sich diese Straftaten immer weiter aus.
Es geht um den einfachen Diebstahl genauso wie um den gewerbsmäßigen Betrug. Quer durchs Bundesgebiet stieg der Schaden durch gewerbsmäßigen Diebstahl und schweren Betrug stark an. Negative Spitzenreiter sind Niederösterreich, Oberösterreich und Wien. In Wien gab es bei schwerem Diebstahl von Treibstoffen einen Wertsprung von 2.000 auf 120.000 Euro zwischen 2010 und 2011. In Niederösterreich stieg die Schadenssumme noch einmal von 202.000 auf 228.000 Euro im Jahresvergleich 2010/2011. Insgesamt entstand 2011 ein Schaden von mehr als 2,1 Millionen Euro. Auch die Deliktsanzahl ist weiter stark ansteigend.
Aufklärungsquote steigt bei Treibstoffdiebstahlsdelikten
Einzig positiv fällt in der durch das Innenministerium mitgelieferten Statistik auf, dass auch die Aufklärungsquote langsam aber sicher steigt. Sowohl die ermittelten Täter als auch die geklärten Fälle haben sich im Jahresvergleich 2010/2011 nach oben bewegt. Ob die neue Spritpreisverordnung von ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner eine Preisstabilisierung und damit weniger Anreiz für einschlägige Delikte bringen wird, bleibt ungewiss, ist aber eher zu bezweifeln.