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23. Dezember 2012 / 17:08 Uhr

Votivkirche: Flüchtlinge “von den Linken aufgestachelt”

Unzensuriert.at hat das Asylwerber-Protestcamp im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche und das Matratzenlager in der Kirche, wo jede Nacht eine Handvoll Männer übernachtet, besucht. Es sind 27 Menschen aus dem Flüchtlingslager Traiskirchen, die dort ausgezogen sind, um mitten in der Stadt ein „Bleiberecht für alle“ zu fordern. Weil das bisher nicht klappte, sind sie nun auch noch in Hungerstreik getreten.

Gleich beim Eingang links ist das Lager, das vielen Kirchengängern in der Weihnachtszeit sauer aufstößt. Eine große Solidarität mit den jungen Männern, die hier jede Nacht auf dicken Matratzen, eingehüllt in Decken und mit Mützen und Handschuhen ausgestattet, ausharren, gibt es offenbar nicht. Die Betreuerin der Caritas sagt, dass alle vier Stunden jemand von ihrer Organisation kommt, um hier für Deeskalation zu sorgen. Gerade ist ein Pole näher gekommen, der im gebrochenen Deutsch seinen Unmut äußert: „Die sollen doch alle wieder zurück in ihre Heimat“, sagt er. „Von mir aus können sie verhungern.“ Laut der Dame von der Caritas ist er nicht der Einzige, der so denkt und der seinen Unmut auch öffentlich äußert. Gerade jene, die selbst einmal um Asyl in Österreich angesucht hätten, würden am wenigsten Verständnis für diese Leute aufbringen.

Asylwerber lehnen beheiztes Notquartier ab

„Ich glaube, dass die Betroffenen selbst gar nicht einmal wissen, worum es hier eigentlich geht. Sie sind von den Linken aufgestachelt worden“, sagt die Frau von der Caritas. Welche Linken? „Das wissen wir selbst nicht.“ Inzwischen sind Rettungsleute in der Votivkirche eingetroffen und behandeln einen Erkrankten. Ins Spital mitfahren wollte er aber nicht. Weg aus der Kirche will keiner, schon gar nicht in das von der Caritas zur Verfügung gestellte beheizte Notquartier. Wahrscheinlich von diesen unbekannten Linken angeordnet, suchen die Moslems, die allesamt aus Afghanistan und Pakistan stammen, ausgerechnet in einem christlichen Haus Schutz. Nur so könne das Bleiberecht für alle durchgesetzt werden. Ein Matratzenlager in einer Moschee würde bei weitem nicht für so große Publizität sorgen. Allerdings haben die politisch Motivierten die Rechnung ohne Wirt, sprich Kirche, gemacht. Denn vom ursprünglichen Plan des Pfarrers, die Eindringlinge mittels Polizeigewalt aus dem Kirchengebäude zu befördern, kam die Diözese schnell wieder ab. Es gelang abzuwenden, was der katholischen Kirche in der Vorweihnachtszeit wohl einen Imageschaden zugefügt hätte: Flüchtlinge, also Schutzsuchende, die kurz vor dem Weihnachtsfest durch herbeigerufene Exekutive aus einem Gotteshaus entfernt werden.

Von linken Anarchisten instrumentalisiert

Der Generalsekretär der FPÖ, Harald Vilimsky, sieht in der Besetzung eine reine Provokation „von zum Großteil aus Deutschland importierten linken Anarchisten, denen es nicht um die Sache“ gehe. Inzwischen hat auch Caritas-Sprecher Klaus Schwertner die „Aktivisten aus Deutschland“ aufgefordert, die Asylwerber nicht zu instrumentalisieren. Der Pfarrgemeinderat der Votivkirche verlangt von der Anarcho-Szene, ihre Zelte abzubrechen.

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