In Traiskirchen bewegen sich seit Langem zu viele Flüchtlinge auf zu wenig Platz. Die hygienischen Zustände verschlechtern sich zusehends und zuletzt ging auch die Sorgen um Meningitis um. Ein Asylsuchender verstarb an der Krankheit. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch musste aber ein weiterer Asylant um sein Leben bangen. Ein ganzer Mob aus Flüchtlingen ging auf ihn los.
Eskalation mitten in der Nacht
Es ist stockdunkel draußen, als die Polizei in das Aufnahmelager Traiskirchen gerufen wird. Vor einigen Tagen wurde zwar ein Aufnahmestopp durch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll verhängt, zu einer tragischen Auseinandersetzung kam es dennoch zwischen Flüchtlingen. Eine Gruppe von Syrern behauptete, ein anderer, ebenfalls syrischer Flüchtling sei ein Al-Kaida-Kämpfer. Daraufhin ging eine Meute auf ihren Landsmann los.
Mit einem Großaufgebot musste die Polizei im niederösterreichischen Asylzentrum das Gerangel beruhigen, an dem rund 100 Flüchtlinge beteiligt waren. Laut den Angreifern soll der 42-jährige Syrer mit Verbindungen zum Terrornetzwerk geprahlt haben und diverse Internetverbindungen angegeben haben. “Einige gaben auch an, Azzedin J. persönlich als Al-Kaida-Krieger und als Mörder wiedererkannt zu haben, der Gräueltaten an ihnen oder ihren Angehörigen verübt habe”, heißt es in einem Bericht der Kronen Zeitung.
Derzeit ermittelt der Verfassungsschutz, ob der Syrer Azzedin J. tatsächlich zum Terrornetzwerk Kontakt hat oder gar ein Beteiligter ist. Die aufgebrachte Menge von rund 100 Personen konnte in einer nächtlichen Aktion noch beruhigt und einen Aufstand verhindert werden.