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4. April 2016 / 14:34 Uhr

Geheimgeschäfte von Prominenten und Politikern in Steueroase Panama enthüllt

Durch ein angebliches Datenleck der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama wurden internationalen Medien Informationen zugänglich gemacht, die enthüllen, auf welche Weise es manch Reicher und Mächtiger schafft, mit Hilfe von Briefkastenfirmen die Herkunft immenser Geldbeträge steuerschonend zu verschleiern. Die Eröffnung einer Briefkastenfirma an sich ist nicht strafbar.

Insgesamt 370 Journalisten aus 78 Ländern haben im Zuge der „Panama Papers"-Recherche rund 11,5 Millionen Dateien ausgewertet, berichtet die Süddeutsche Zeitung und andere Medien. Die Unterlagen, darunter E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge, Passkopien und weitere Dokumente, offenbaren die Inhaber und Transaktionen von mehr als 215.000 Briefkastenfirmen.

Viele Prominente Kunden

Unter den Kunden der Kanzlei sollen sich neben Superstars aus dem Sport und anderen Prominenten auch zwölf Staatsoberhäupter und 128 weitere Politiker befinden, darunter zum Beispiel die Premierminister von Island und Pakistan sowie der Präsident von Argentinien. Genannt wurden bisher auch der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, und der König von Saudi-Arabien. In den Unterlagen tauchen aber auch Namen von Spionen, Drogenhändlern und anderen Kriminellen auf.

Prominentester Sportler Weltfußballer Lionel Messi

Besonders ungelegen dürften die Enthüllungen dem Fußballstar Lionel Messi kommen. Ihn erwartet in Spanien bereits ein Gerichtsverfahren wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung. Ihm und seinem Vater gehört demnach je zur Hälfte die Schein-Firma „Mega Star Enterprises“. Welche Geschäfte über diese Firma abgewickelt wurden, ist noch nicht bekannt. Bisher hatte Messi alle Verantwortung auf seinen Vater abgeschoben.

Zielperson Vladimir Putin?

Breiten Raum in den bisherigen Enthüllungen nehmen Berichte über "Vertraute" des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. Nahezu bedauernd stellt man fest, dass über Putin selbst nichts in den zugespielten Unterlagen zu finden war. Aber zum Glück gibt es da beispielsweise seinen Freund Sergei Roldugin, einen international bekannten Cellisten, der solche Postkastenfirmen gegründet hat und über dessen Konten Millionenbeträge geflossen sein sollen. Und schon hat man auch den russischen Präsidenten wieder ins Spiel gebracht. "Putins beste Freunde" titelt die Süddeutsche, und gleich ist von der "Clique Putin" die Rede. Unterschwellig wird dem russischen Präsidenten die Rolle des Masterminds und Nutznießers diverser Finanztransaktionen untergejubelt.

Dubiose Rolle der Aufdecker

"Die Dokumente, die vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) und der Süddeutschen Zeitung aufgearbeitet wurden, lassen auf ein geheimes Netzwerk von Putin-Vertrauten in Wirtschaft, Politik und Kultur schließen, das auf Loyalität und langer Freundschaft baut", schreibt dazu ORF.at und regt dabei gleich auch Phantasien über Putins angebliche oder tatsächliche Reichtümer an. Doch wer oder was ist dieses Netzwerk investigativer Journalisten? Hinter dem "Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (IJIC)" verbirgt sich das "Centre of Public Integrity" mit Sitz in der US-Hauptstadt Washington. Es wird laut Wikipedia von zahlreichen Stiftungen finanziert, darunter die "Ford Fourndation". Auch von dem bekannten Spekulanten und Polit-Agitator George Soros sollen Spendengelder fließen. Und absolut "zufällig" hatte es unlängst von genau diesem Netzwerk in "Verhörmanier" verfasste Anfragen an den Kreml gegeben. Diesbezüglich kündigte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schon im Vorfeld an, dass Russland mit dem baldigen Auftauchen von Medienberichten über erlogene Fakten rechne, die dem Ruf des Präsidenten schaden sollten. Er sollte damit Recht behalten.

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