Am Salzburger Gaisberg findet sich in idyllischer Umgebung ein ehemaliges Nobel-Hotel. Das „Kobenzl“ diente einst Kurgästen als Aufenthaltsort im Salzburger Land. Nun wird das schon seit längerer Zeit leerstehende Haus zum Auffanglager für Flüchtlinge umfunktioniert und soll schon in den kommenden Tagen bis zu 100 Asylwerber beherbergen. Ohne die Bevölkerung zu informieren oder die Meinung einzuholen, haben Landeshauptmann, Salzburgs Bürgermeister und das Innenministerium die Umwidmung beschlossen.
Eröffnung schon in den nächsten Tagen
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) möchte in ganz Österreich ein neues Verteilkonzept für Asylwerber anlegen und das „Kobenzl“ am Gaisberg ist fester Bestandteil dieses Vorhabens. Es soll damit vor allem für Traiskirchen und Talham ein Ausgleich geschaffen werden, heißt es. Diese Lager sind bereits jetzt heillos überfüllt und der Flüchtlingsstrom scheint noch immer nicht abzureißen.
Bevor das Nobel-Hotel allerdings überhaupt als Asylquartier in Frage kam, einigte sich das Innenministerium mit dem schwarzen Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der zuständigen grünen Landesrätin Martina Berthold und dem roten Bürgermeister der Landeshauptstadt, Heinz Schaden. Alle Beteiligten rechnen nun damit, dass das Quartier bereits in den nächsten Tagen bezogen werden kann. Traiskirchen und Thalham sollen nach der Eröffnung der Nobel-Bleibe am Gaisberg sowie weiteren Zentren in den anderen Bundesländern nur noch als Übergangsquartiere dienen.