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Symbolbild: Ein verheerendes Posting unter dem Foto eines duschenden Flüchtlingkindes führte zur Kündigung des Kfz-Lehrlings.

28. Juli 2015 / 09:30 Uhr

Porsche feuert Lehrling wegen Hasspostings: Eltern fordern “zweite Chance”

Der Fall ging durch alle Medien, auch internationale Blätter wurden auf Jürgen H. (17) aufmerksam. Beim KFZ-Lehrling dürften alle Sicherungen durchgebrannt sein, als er auf Facebook gegen das syrische Flüchtlingsmädchen Dunja (6) hetzte: "Flammenwerfer währe da die bessere lösung (Rechtschreibfehler im Original, Anm. d. Red.)" Jürgens Kommentar galt einem Facebook-Bild des Radiosenders Kronehit, auf dem das Mädchen fröhlich in den Wasserfontänen der Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen an der Donau plantscht. User informierten daraufhin den Arbeitgeber des Burschen. Der Autohändler reagierte sofort und kündigte den Lehrling.

Entschuldigung nützte nichts

Der Junge selbst sei am Boden zerstört, sagten seine Eltern gegenüber Bild am Sonntag. Er wolle demnächst einen Tag in einem Flüchtlingsheim verbringen. Zu spät. Denn auch die Entschuldigung von Jürgen H., ebenfalls auf Facebook, fand keine Milde bei der Porsche Holding Salzburg: "Wir sind gegen jede Form von Diskriminierung. Diese Aussage ist absolut inakzeptabel, daher haben wir den Lehrvertrag aufgelöst. Als 17-Jähriger muss man sich der Tragweite einer solchen Äußerung bewusst sein," sagte Richard Mieling, Sprecher des Unternehmens.

Jürgens Posting einen Tag nach seiner verheerenden Aussage lautete:

Ich entschuldige mich für meine gestrige Aussage die für viel Aufregung gesorgt hat. Es war ein grosser Fehler und ich werde mich ab sofort davon distanzieren. Es tut mir wirklich äusserst leid, und ich hoffe, jeder sollte wissen, dass man so etwas sicher nicht ernst meint. (Rechtschreibfehler im Original, Anm. d. Red.)

Ein Jahr hätte der junge Mann noch bis zum Ende seiner dreijährigen Ausbildung in Wels zu absolvieren gehabt. Weshalb seine Eltern die harte Reaktion des Arbeitgebers kritisieren: "Da standen noch viel schlimmere Äußerungen", sagte sein Vater der Bild am Sonntag. Die Mutter ergänzte, dass ihr Kind das alles nicht ernst gemeint habe und der Post eine "Kurzschlussreaktion" gewesen sei. Die Eltern meinen, dass ihr Sohn eine zweite Chance verdient hätte. Tatsächlich stellt sich die Frage, warum der Arbeitgeber zum Beispiel eine soziale Gutmachung gar nicht in Betracht zog und stattdessen die Lebensplanung des jungen Mannes mit einem Schlag zerstörte.

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