Nachdem durch die Finanz- und Wirtschaftskrise Griechenlands seit Jahren der Grexit, d.h. der Austritt Griechenlands aus dem Euro-System droht, könnte diesen Schritt nun ein anderes Mitgliedsland wagen: Finnland. Die Finnen, durch die nun schon vier Jahre anhaltende Wirtschaftskrise gebeutelt, sehnen sich nach mehr wirtschaftspolitischer Beweglichkeit.
Und diese Beweglichkeit, um auf die Rezession angemessen reagieren zu können, sieht man bevorzugt in einer eigenständigen Währung mit der Möglichkeit von Auf- und Abwertungen. Dies würde in einem ersten Schritt einen "Fixit", also den Austritt Finnlands aus dem Euro-System bedeuten.
Finnland: Zustimmung für einen Fixit nimmt zu
Aktuell befürworten bereits 31 Prozent der Finnen einen Austritt aus dem Euro. Mit 54 Prozent haben die Euro-Befürworter jedoch noch eine deutliche Mehrheit. Aktuell liegt dem Parlament in Helsinki ein Euro-Austrittsvolksbegehren vor, das von 50.000 Wählern unterstützt wurde und Anfang 2016 behandelt werden soll. Außenminister Timo Sioni von der Euro-kritischen Partei Wahre Finnen unterstützt die Bestrebungen für einen Euro-Austritt und findet sich dabei in guter Gesellschaft.
Unter anderem befürwortet auch der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugmann diesen Schritt, um Finnland wieder ökonomisch auf die Beine zu helfen. Der von US-Experten bereits vor zwei Jahren vorausgesagte Zerfall der Euro-Zone könnte somit in Finnland seinen Anfang nehmen.
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