Der "Brexit" zeigt das wahre Gesicht der EU. Beteuerungen, man werde im Falle eines Nein der Briten zur EU freundschaftliche Verhandlungen führen, waren nichts anderes als diplomatischer Quatsch. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat am Dienstag den EU-Abgeordneten sogar verboten, mit britischen Kollegen in Kontakt zu treten oder gar nach England zu reisen. Der ORF macht bei dem Spiel, wonach die Briten ab sofort pfui sind, brav mit: Im "ZIB-Magazin" am Dienstag wurde berichtet, dass einen Tag nach dem "Brexit" der Rassismus in Großbritannien offen zutage getreten sei.
Migranten aus Osteuropa attackiert
Sogar die UNO habe sich eingeschaltet und die britische Regierung aufgefordert, gegen die Welle des Rassismus vorzugehen, die sich seit der "Brexit"-Abstimmung in den britischen Städten breit mache. Vor allem Migranten aus Osteuropa würden attackiert und zur Abreise aufgefordert. Viele Familien, die in Großbritannien eine neue Heimat gefunden hätten, wären nun verzweifelt.
"Kein polnisches Ungeziefer mehr"
Im "ZIB-Magazin" wurde ein elfjähriges Kind mit polnischen Wurzeln gezeigt, das in seiner Schule in Huntingdon einen Zettel mit der Aufschrift "Die EU verlassen. Kein polnisches Ungeziefer mehr" gefunden haben soll. Auch in Briefkästen von polnischen Familien wurden solche Flugzettel laut ORF-Bericht eingeworfen. Die Aggressionen würden sich vor allem gegen die polnische Bevölkerung richten, weil diese die größte Einwanderungsgruppe aus der EU bilde – und im "Brexit"-Wahlkampf wären Einwanderer aus dem ehemaligen Ostblock als Schmarotzer bezeichnet worden.
Ausländisch aussehende Menschen beleidigt
Der Sprecher vom Rat der Muslime in Großbritannien, Miqdaad Versi, beklagte, dass es seit Freitag mehr als hundert Fälle gegeben habe, in denen ausländisch aussehende Menschen beleidigt wurden. Auch ein Video aus Manchester wurde eingespielt, in dem drei Jugendliche einen Afrikaner in einer Straßenbahn anpöbeln, ihn auffordern, auszusteigen und in seine Heimat zurückzukehren.
Kern: "Für Brexit zahlt die Bevölkerung"
Schwer zu glauben, dass in den Tagen nach dem "Brexit"-Votum die fremdenfeindlichen Übergriffe im Alltag steigen. Rassistische Dummköpfe hat es in Großbritannien schon immer gegeben, genauso wie in Deutschland, Frankreich oder Spanien. Dass der ORF aber ausgerechnet nach dem Austritt der Briten aus der EU scharf gegen die Menschen in diesem Land schießt und viele als Rassisten verunglimpft, könnte System haben. Der "Brexit" dürfte die Eliten mehr schmerzen als gedacht. Das zeigt auch ein Statement des SPÖ-Bundeskanzlers Christian Kern am Rande des EU-Gipfels der Regierungschefs: Für den Brexit, so Kern, würden nicht die Eliten zahlen müssen, sondern die Bevölkerung.