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Jährlich werden allein in Tirol etwa 30 Türken wieder ausgebürgert, weil sie auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzen.

26. August 2016 / 13:00 Uhr

Türkei fördert illegale Doppelstaatsbürger: Tirol bürgert Türken aus – Dunkelziffer aber hoch

Nach dem missglückten Putschversuch in der Türkei mehren sich auch in Österreich die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Migranten. Ankara hat nun sogar den Botschafter in Österreich einbestellt, dabei wären diplomatische Schritte umgekehrt wesentlich stärker angebracht. Denn, wie sich zeigt, vergeben türkische Behörden illegale Doppelstaatsbürgerschaften. Allein in Tirol verlieren jährlich 30 Personen ihren Pass – vorwiegend Türken, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet.

Ausbürgerung von Türken

Weil sie sich klar zur Türkei bekennen, haben allein in den letzten Monaten fünf Personen aus Tirol neben ihrem österreichischen auch den türkischen Pass wieder beantragt und erhalten. Eine Vorgehensweise, die in Österreich schlicht illegal ist. Vier von ihnen gaben dann bei Einvernahmen an, dass sie sich niemals um die Wiedererlangung bemüht hätten. Das Recht besagt allerdings, dass eine Staatsbürgerschaft niemandem gegen seinen Willen verliehen wird, auch in der Türkei nicht.

Aufgeflogen ist diese Vorgehensweise meist durch den Nachzug von Familienmitgliedern, die im Land der Berge ihren rechtmäßigen Aufenthalt und daran geknüpfte Sozialleistungen beantragen wollten. Unter Migranten aus der Türkei sei es zudem Usus, den türkischen Pass schon kurze Zeit nach Einbürgerung in Österreich und Erhalt diverser Leistungen wieder zu beantragen, weil dann keiner mehr genau hinsehen würde.

Enorme Dunkelziffer bei Doppelstaatsbürgerschaften

Die Dunkelziffer solcher Fälle dürfte allerdings laut der Tiroler Tageszeitung noch weit höher sein. Allein in Tirol werden pro Jahr etwa 30 Türken aufgrund ihrer Doppelstaatsbürgerschaft und fehlendem Bekenntnis zu Österreich ausgebürgert. Pässe beider Nationen wurden dabei seit jeher von der Türkei, insbesondere von Ministerpräsident Recep Erdogan gefördert, da die ausgewanderten Türken so auch in ihrem Heimatland wahlberechtigt blieben, in dem sie – so zumindest die Austro-Türken – zu den treuesten Unterstützern des autoritären Präsidenten zählen.

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