Einen Anschlag auf den Tiroler Natur- und Umweltschutz hat offensichtlich die grüne Landesrätin Ingrid Felipe vor. Davon geht jedenfalls der Tiroler Umweltdachverband aus, der in einer Novelle zum Naturschutzgesetz ein Einfallstor für die Ausräumung des Naturschutzfonds ortet. Die Grüne möchte Gelder aus dem Naturschutzfonds für eine Tarifreform im öffentlichen Verkehr umwidmen. Franz Maier, Präsident des Tiroler Umweltdachverbandes zum Vorhaben von Felipe:
Grundsätzlich ist die Idee eines tirolweiten Öffi-Tickets sehr unterstützenswert. Aber anstatt sich mit dem Koalitionspartner auf eine langfristige und ehrliche Gegenfinanzierung zu einigen, will Felipe in die Kassen des eigenen Naturschutzfonds greifen, obwohl dieser das einzige und zentrale Naturschutzfinanzierungsinstrument in Tirol darstellt. Sie gefährdet damit die Aufbauarbeit der vergangenen 25 Jahre und vernichtet die Möglichkeit, Akzeptanz für den Naturschutz zu schaffen.
Umweltdachverband sieht grünen Umfug in Sachen Naturschutz
Laut Umweldachverband sollen 600.000 Euro, das sind rund 60 Prozent der Mittel des Naturschutzfonds umgewidmet werden. In dieser Umwidmung sehen die Tiroler Naturschützer einen groben Unfug der grünen Landesrätin:
Dieses Vorhaben ist nicht nur naturschutzpolitisch strikt abzulehnen, sondern auch grober wirtschaftlicher Unfug: Für ihr Verkehrsprojekt gewinnt Felipe rund 600.000 Euro, gleichzeitig verliert sie aber die durch EU-Kofinanzierungsmittel verdoppelten 1,2 Mio. Euro. (…) Denkbar wäre, dass aus dem Fonds vielleicht sogar Strafzahlungen für verabsäumte Klimaschutzmaßnahmen oder womöglich auch die Förderung von Erdgasheizungen und ähnlich zweifelhafte Maßnahmen finanziert werden. In diesem Fall könnte man die Mittel auch gleich verbrennen.