Die jüngsten Aussagen von Papst Franziskus zur Einwanderungspolitik sollten allen Willkommensklatschern und Welt-Sozialamts-Befürwortern (etwa der Stadt Wien) zu denken geben: So fordert der Heilige Vater die Länder Europas dazu auf, nur so viele Flüchtlinge aufzunehmen, wie sie auch integrieren könnten.
Anlass dieser Erklärung war der zweitägige Besuch des Oberhaupts der katholischen Kirche im evangelischen Schweden, wo er anlässlich des montägigen Reformationstages einen wichtigen Schritt zur Vertiefung der Ökumene setzte – der letzte Papst-Besuch in Schweden fand 1989 statt.
Verständnis mit Schwedens neuem, hartem Kurs
Anlässlich der unübersehbaren Probleme der Schweden mit moslemischen Einwanderern und deren Parallelgesellschaften zeigte Franziskus Verständnis für die verschärfte Flüchtlingspolitik der schwedischen Regierung: „Wenn Schweden, eines der Hauptaufnahmeländer von Flüchtlingen, keine solchen mehr aufnehme, dann geschieht dies nicht aus Egoismus, sondern damit allen ein Zuhause und eine Arbeit gegeben werden kann.“ Eben das ist in Schweden längst nicht mehr gesichert – ebenso wie in Deutschland oder Österreich.
"Kalkulieren, wie man die Menschen unterbringt"
In diese Richtung schickte der Papst ein klares Signal und rief die betroffenen Länder auf, in der Flüchtlingspolitik „Umsicht walten zu lassen“. Die Regierenden müssten zwar offen sein, Flüchtlinge zu empfangen, aber auch kalkulieren, wie man sie unterbringt.
Nur spärliches Medien-Echo auf Papst-Aussage
Europa dürfe Migranten nicht prinzipiell fürchten, aber man werde „politisch für die Unvorsichtigkeit bezahlen, mehr Menschen zu empfangen als man integrieren kann“. Interessanterweise berichteten fast alle Medien nur von versöhnlichen Gesten und Entschuldigungen des Papstes – lediglich Die Presse und Vorarlberg Online publizierten die via Austria Presse Agentur verbreiteten Aussagen zu einer umsichtigen Flüchtlingspolitik. In den ORF-Radionachrichten um 19.00 Uhr war immerhin auch ein kurzer Satz dazu zu hören.