Der deutsche Maler, Bildhauer und Fotograf Gerard Richter (*1932) gehört nicht nur zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart, sondern auch seine Werke sind auf dem Kunstmarkt die teuersten eines lebenden Künstlers.
Nun bekam der 84-jährige Maler Besuch in seinem Köllner Atelier vom Kurator des dänischen Museums Louisiana, Anders Kold, dem er ein Interview gab. Und wie man es von einem Künstler erwartet, räsonierte Gerhard Richter vorerst etwa über den Isenheimer Altar in Colmar oder über Thomas Mann.
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Deutschland hat Probleme
Doch diese philosophischen Betrachtungen über Kunst im Allgemeinen erfuhren (im Interview ab ca. Minute 6:46) eine interessante Wendung, als sich das Gespräch den gegenwärtigen Problemen Deutschland zugewandt hatte. Richter erklärte auf die Frage, wie er auf dieses Land blickt, dass Deutschland vor gleichen oder ähnlichen Problemen stehe wie jedes Land heutzutage und zwar wegen der ungeheuren Umwälzung, die gerade stattfindet.
Willkommenskultur verlogen
Allerdings meinte Gerhard Richter in sehr freundlichem Tonfall, dass er „ein bisschen skeptischer als Frau Merkel, die sagt: Wir schaffen das“ ist. Denn für ihn ist die Parole von der Willkommenskultur, die auch vom Präsidenten (Gauck) eingeführt wurde, verlogen und unnatürlich. Flüchtlinge seien in Deutschland nicht willkommen.
Egal ob Neger oder Däne
„Ich habe nie was gegen Ausländer gehabt, aber wenn Dir gesagt wird, du musst jetzt alle willkommen heißen, ist das gelogen…, ich nehm´ die nicht zum Essen, nur die ich jetzt kenne, …egal ob das jetzt ein Neger ist oder ein Däne…“
„Das ist eine Art von politischer Korrektness?“, kam dann als Frage des Interviewers und Gerhard Richter antwortete: „Ja… und der Satz, 'Wir schaffen das', sind keine Wörter…, aber ich will nicht über Merkel jetzt reden…“
Shitstorm wegen „Neger“ zu erwarten
Dass er es trotzdem gemacht hat, zeigt einerseits, dass er die Courage hat, eine eigene Meinung zu vertreten, obwohl der Shitstorm (auch wegen des Wortes „Neger“) sicher nicht lange auf sich warten lassen wird… und andrerseits, dass er es künstlerisch (und finanziell) nicht notwendig hat, sich dem Mainstream unterzuordnen.