Strafzinsen für Kleinanleger – unzensuriert.at berichtete bereits – könnten zu einem Sturm auf die Banken führen. Der Chef-Ökonom der Schweizer UBS-Bank Daniel Kalt warnt nun vor einer Weitergabe von Strafzinsen an Kleinanleger. Passiert dies, dann könnten die Sparer ihre Guthaben einfach abheben. Das würde über Nacht zu Liquiditätsengpässen bei den Bankinstituten führen und könnte im Extremfall sogar zum Zusammenbruch von einzelnen Banken führen.
Beispiel dafür ist etwa Griechenland, wo auf dem Höhepunkt der Banken- und Finanzkrise durch Massenabhebungen viele Bankinstitute in Schieflage gekommen sind.
Zwei Schweizer Banken verlangen bisher Strafzinsen
Bisher haben erst zwei Schweizer Banken tatsächlich Strafzinsen an ihre Anleger weiterverrechnet. Die PostFinance verlangt sogenannte Negativzinsen ab einem veranlagten Barvermögen von einer Million Schweizer Franken. Daneben hebt nur noch die Alternative Bank Schweiz entsprechende Strafgebühren ein. Andere Bankinstitute scheuen die ökonomische Bestrafung der Bankkunden noch.
Druck auf Banken durch die Nationalbank
Davon unabhängig, hebt die Schweizer Nationalbank aber bereits Strafgebühren auf Einlagen der Banken ein. Wird hier der ökonomische Druck zu groß für einzelne Institute, dann werden die Gebühren wohl bald weitergegeben werden müssen. In Bayern etwa hebt eine Raiffeinsenbank am Tegernsee bereits Strafzinsen von Privatkunden ein.