Für gewöhnlich treffen sogenannte „Shitstorms“ in den sozialen Medien eher Poliiker und hier meist konservative oder patriotische. Diesmal wendete sich das Blatt. Die linke SPD-Politikerin Saskia Esken beschwerte sich über Twitter, dass Werbeanzeigen der finanziell maroden Fluglinie Air Berlin auf dem US-amerikanischen Medienportal Breitbart News aufscheinen, das dem gewählten präsidenten Trump nahestehen soll. Esken bezeichnete das erfolgreiche Medium in ihrer Meldung unumwunden als "Neonazi-Webseite".
Shitstorm kann auch das konservative Lager
Generell generieren sich solcherlei, meist über Google gebuchte Werbeanzeigen zwar durch die persönlichen Interessen oder zuletzt besuchten Seiten, sie können aber vom Werbeitreibenden auf eine sogenannte „Blacklist“ gesetzt werden, sodass sie auf bestimmten Seiten nicht mehr angezeigt werden.
Air Berlin reagierte auch prompt, als die baden-württermbergische Linke sich öffentlich über die konservative Zeitung beschwerte. Sie mokierte sich über Breitbart News und löste in Folge auch eine Debatte über die Junge Freiheit aus, die von einem Meinungsmitstreiter für ebenso böse erklärt wurde. Air Berlin setzte die Wochenzeitung daraufhin auf ihre "Blacklist" und gab dies stolz über Twitter bekannt.
Ein regelrechter Shitstorm erreichte danach aber den Twitter-Account der Fluglinie. Das Unternehmen beuge sich der Meinungsdiktatur und habe viele konservative Fluggäste dadurch verloren, lautete der Tenor eines Großteils der 200 Kommentare gegen den offenbar schlechten Schachzug.
@rainerfaus @EskenSaskia
wir haben die URL „jungefreiheit.de“ blackgelistet und lassen google checken, ob die Einstellung richtig 1/3— airberlin (@airberlin) 10. Januar 2017
gegenüber der einzigen deutschen Wochenzeitung mit stark steigender Auflage dürfte sich Air Berlin als wirtschaftlicher Absteiger wohl selber keinen Gefallen getan haben, nahm die Werbezensur gegen die Junge Freiheit bislang allerdings nicht zurück und reagierte auch nicht auf die enttäuschten Kommentare aus allen politischen Kreisen.