Offensichtlich werden in Europa wieder einzelne “Schläfer-Zellen” der moslemischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv. Nach einem mutmaßlichen Anschlag auf eine Bahnlinie im Umland der Bundeshauptstadt Berlin wurde die Fahne der IS-Organisation unweit des Tatortes gefunden. Auch Schriftstücke in arabischer Schrift fanden sich nahe der beschädigten Oberleitung der Bahnlinie. Tatzeitpunkt soll laut Berichten der ermittelnden Sicherheitsbehörden der 23. Dezember gewesen sein.
Grundsätzlich gehen die Ermittler von einem politischen Zusammenhang aus. Die Beschädigung von deutschen Bahnlinien steht eigentlich in der terroristischen Tradition von linksextremen Kommandos. Dass nun auch IS-Kommanden Bahnlinien ins Visier nehmen, stellt für die Sicherheitsbehörden Neuland dar.
Anschlag: Strecke Nürnberg-München im Oktober betroffen
Der kurz vor Weihnachten erfolgte Anschlag ist nicht der erste seiner Art in diesem Jahr. Bereits im Oktober war es zu einem ähnlich gelagerten Anschlag auf die Bahnstrecke Nürnberg-München gekommen. Auch wird noch in alle Richtungen ermittelt, wobei ebenfalls islamistische Terrorzellen mit im Focus der kriminalistischen Verfolgungsmaßnahmen stehen sollen.
Es ist aber laut Informationen aus dem Kreis des Verfassungsschutzes und des Bundesnachrichtendienstes auch nicht auszuschließen, dass es hier zu einer Zusammenarbeit zwischen linksextremen Kreisen und einzelnen IS-Kommanden gekommen ist. Ähnliche Kooperationen gab es etwa auch zwischen palästinensischen Terrorzellen und der Roten Armee Fraktion in den 1970er Jahren in Deutschland.