Verheerende Folgen hat die EU-Sanktionspolitik für die deutsche Wirtschaft. Wie eine Analyse des sogenannten Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft ergibt, sind die Exporte nach Russland im Vergleichszeitraum Jänner bis Mai 2015 gegenüber dem Vorjahr um satte 34 Prozent eingebrochen. Für das Wirtschaftsjahr 2015 rechnet Eckhard Cordes als Vorsitzender des Ost-Ausschusses mit einem Gesamtrückgang von zehn Milliarden Euro gegenüber 2014. Deutschland trägt also auch hier die volle Last der von Washington und der EU zwangsverordneten Sanktionen gegen Moskau.
Gegenüber 2013 kommt es mit einem prognostizierten Verlust von 18 Milliarden Euro fast zu einer Halbierung der deutschen Russland-Exporte. Damit ist ein wesentlicher Anteil des Gesamt-Ostgeschäftes der deutschen Industrie und des Gewerbes weggebrochen.
Deutsche Exporte in andere Oststaaten ebenfalls betroffen
Vom Exportrückgang ist aber keineswegs nur der russische „Kernmarkt“ nachhaltig betroffen. Auch gegenüber anderen Märkten stottern die deutschen Exporte. So sanken die Exporte nach Weißrussland um 31 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014, in die Ukraine um 29 Prozent und nach Kasachstan um 26 Prozent.
Neben vielen mittelständischen Betrieben sind vor allem auch die Flaggschiffe der deutschen Industrie, etwa bei den Maschinen- oder Autoherstellern, überaus negativ vom sinkenden Ostgeschäft betroffen. Einzelne deutsche Bundesländer, wie Thüringen, sind stark von den Rückgängen im Export betroffen.