Die syrische Armee scheint tatsächlich enorm an Schlagkraft gewonnen zu haben – sicher nicht zuletzt dank russischer Unterstützung: Sonntag Früh startete sie den Sturm auf al-Qaryatain, die wichtigste Hochburg des IS (Daesh) im Gouvernement Homs, wie das Magazin Sputnik berichtet. Mit Artillerie- und Hubschrauber-Unterstützung gelang es den Sturmkommandos bereits, einige Wohnviertel in der Vorstadt einzunehmen.
Im Süden und Südwesten der Stadt sollen heftige Kämpfe toben, die Stadt insgesamt dürfte bereits weitgehend eingeschlossen sein. Kämpfer der Terrormiliz IS versuchen nach Zerstörung etlicher ihrer Feuerstellungen und Kampffahrzeuge Richtung Gebirge zu fliehen.
Minen und Blutlachen als "Erbe" des IS
Während in al-Qaryatain noch gekämpft wird, werden im erst vor einer Woche befreiten Palmyra immer mehr grausige Hinterlassenschaften der Dschihadisten entdeckt. Vor allem Minen inmitten der historischen Ruinen machen russischen Räumkommandos schwer zu schaffen. Riesige, eingetrocknete Blutlachen inmitten der antiken Stätten geben Zeugnis ab von den brutalen Hinrichtungen, die vom IS im Vorjahr teils bereits als Videobotschaften ins Netz gestellt worden waren. So hatte man am 18. August den achtzigjährigen Chefarchäologen Khaled al As‘ad enthauptet und dann mit den Füßen nach oben vor seinem Museum aufgehängt. Ende Oktober ließen die Islamisten drei Personen an antiken Säulen aufhängen und sprengten dann die gesamte Anlage.