Als über Jahrzehnte tadelloser Journalist hat es Christoph Biró bis zum Chefredakteur der Steirerkrone gebracht. Ein emotionaler Artikel im Oktober 2015 hat ihm nun aber eine Anklage wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren beschert.
Biró landet vor Gericht
Zu verdanken hat er die Anklage einer Sachverhaltsdarstellung der Organisation SOS Mitmensch bei der Staatsanwaltschaft Graz. Denn Biró hatte in seinem Artikel unter anderem von „jungen Testosteron-gesteuerten Syrern geschrieben, die sich sexuelle Übergriffe leisteten, und von Afghanen, welche Sitze von ÖBB-Waggons aufgeschlitzt und darauf ihre Notdurft verrichtet hätten, weil sie nicht auf Sitzen Platz nehmen wollten, auf denen Christen gesessen sind". In einem späteren Artikel räumte Biró ein, das Augenmaß verloren und die Zustände überspitzt dargestellt zu haben. Doch die Reue kam zu spät, denn da war er schon ins Visier von SOS Mitmensch geraten. Nach der nun erfolgten Anklage durch die Staatsanwaltschaft steht ihm ein Verfahren vor Gericht bevor.
Nichts hat mit nichts zu tun
Als erfahrener Journalist hätte Biró wissen müssen, dass bekanntlich nichts mit nichts zu tun hat und am allerwenigsten mit „Flüchtlingen“ oder dem Islam. Genauso wie Islamistenterror und Christenverfolgung nichts mit dem Islam zu tun haben, handelt es sich bei den "vereinzelten" sexuellen Übergriffen durch traumatisierte Schutzsuchende bestenfalls um interkulturelle Missverständnisse.
Von „Flüchtlingen“ devastierte Eisenbahnwaggons? Üble Hetze
Und auch sonst scheint alles nur auf Missverständnissen zu beruhen. Am 21. Oktober 2015 berichtete die Kleine Zeitung von einem ÖBB-Fachkräftetransport von Graz nach Linz. Bei dieser Gelegenheit hatten die Wissenschaftler und Raketentechniker aus dem Morgenland die Fahrzeit genutzt, bahnbrechende Innovationen am Interieur der Eisenbahnwaggons vorzunehmen. Die Sprecher der ÖBB beschrieben das Resultat der Ingenieursleistung so: "Der Sachschaden an den Waggons ist beträchtlich, etwa fünf Waggons mussten von uns aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen werden und sind in der Werkstatt“.