Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Wenn einem die SPÖ einen “Preis für das politische Buch” verleiht, sollte man sich als wirklich auf Unabhängigkeit bedachter Journalist fragen, was man falsch gemacht hat.

27. März 2017 / 10:11 Uhr

Roter Buchpreis für linke Journalisten: Geehrter Falter-Herausgeber sitzt selbst in der Jury

Seite an Seite kämpften sie unlängst im Fernsehen gegen das „Böse“, Seite an Seite erhielten sie jetzt den Preis des „Guten“. Falter-Herausgeber Armin Thurnher und profil-Journalistin Ingrid Brodnig durften den „Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch“, vergeben von der SPÖ-Parteiakademie, am „Renner-Institut“ entgegennehmen.

Jury-Mitglied Armin Thurnher als Preisträger

Thurnher fand neben seiner Arbeit bei der Lokalzeitung Falter Zeit, mehrere Bücher zu schreiben, die sicherlich alle als „politisch“ im Sinne der SPÖ-Akademie zu bezeichnen sind, und erhielt daher den „Preis für das publizistische Gesamtwerk“. Pikantes Detail: Laut Homepage des Renner-Instituts ist der Geehrte selbst Mitglied der Jury.

Brodnig, die das Handwerk des politischen Journalisten bei Thurnhers Falter gelernt hatte, wurde mit einem „Sonderpreis“ für ihr, der SPÖ sicherlich überaus hilfreiches, Buch „Hass im Netz“ ausgezeichnet.

Falsche Behauptungen über unzensuriert.at

Unzensuriert.at hat über den gemeinsamen Auftritt der beiden nunmehrigen Preisträger in der Servus-TV-Diskussion über "Fake News" und Lügenpresse berichtet, insbesondere darüber, wie Thurnher selbst der "Fake"-Berichterstattung überführt wurde und versuchte, sich mit ein paar falschen Behauptungen über unzensuriert.at wieder ins Spiel zu bringen.

Wenn linke Journalisten auf unabhängig machen

Der Mann, auf die beiden in dieser Sendung ganz besonders losgingen – Brodnig auch mit persönlichen Diffamierungen – äußert sich jetzt zu dem bizarren Schauspiel der Preisverleihung an die „unabhängigen Journalisten“ vor reichlich SPÖ-Granden. Stefan Magnet, Medienunternehmer in Oberösterreich und Berater alternativer Medienprojekte, spricht den beiden die so gerne von linken Mainstream-Medien in Anspruch genommene Unabhängigkeit ab. In seinem Blog schreibt er:

Dürfen Journalisten links sein? Dürfen Journalisten parteipolitisch verbandelt sein oder politisch agieren? Natürlich dürfen sie – und einen voraussetzungslosen und vollkommen gesinnungsfreien Journalismus kann es nicht geben. Sie sollten das aber ehrlich sagen und sich nicht den Mantel der absoluten „Unabhängigkeit“ umhängen. Das ist sonst Leser-Täuschung, und getäuschte Leser fühlen sich bekanntlich belogen. Und dann sind wir ja wieder bei der Lügenpresse, und das will man ja heute tunlichst vermeiden.

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