Sollte es ein verspäteter Aprilscherz sein? Focus Online veröffentlichte vor wenigen Stunden auf Facebook eine Meldung, dass der drittreichste Mensch der Welt, der US-Investor Warren Buffett, der Sängerin Helene Fischer 100 Millionen Dollar zahlen würde, wenn sie mit ihrem „fürchterlichen Geplärre“ aufhöre. Die Meldung wurde mehr als 600 Mal geteilt. „Es gibt auf der Welt genügend Probleme wo Geld helfen würde. Falls dieser Mann zuviel davon hat, soll er die 100 Mio. einfach spenden und Gutes tun“, meinte ein Leser in einer Reaktion. Was ihm und vielen anderen – samt Focus Online – entgangen sein dürfte, ist, dass die Meldung eine Satire ist, die zudem noch aus dem Jahr 2015 stammt.
Nur wenige Leser fallen auf diese "Fakenews" nicht herein. „Gratulation FOCUS Online, dieser Artikel ist sehr Aktuell… dieser Artikel wurde in The Huffington Post am 20/07/2015 veröffentlicht und am 02/06/2016 aktualisiert“, heißt es in einem Kommentar. Die Blamage dürfte Focus Online bis dato wohl nicht bemerkt haben.
Focus-Berichte haben juristisches Nachspiel
Das mangelnde journalistische Gespür des Focus hat übrigens in anderer Causa ein Nachspiel. Im Jänner dieses Jahres verklagte die Konkurrenz, das Medium Bild, den Focus, weil dieser anscheinend kostenpflichtige Meldungen abgeschrieben haben soll.