Nach Angaben der Polizei-Pressestelle Dortmund sind am Dienstag gegen 19 Uhr drei Detonationen unmittelbar neben dem Mannschaftsbus des Fußballvereines Borussia Dortmund (BVB) erfolgt. Nun verdichten sich die Hinweise auf einen neuerlichen islamistischen Terroranschlag. Ein Bekennerschreiben ist aufgetaucht, ein Islamist wurde festgenommen.
Scheiben des Mannschaftsbusses geborsten
Auf dem Weg zum Champions-League-Spiel zwischen dem BVB und dem AS Monaco kam es zu dem Unglück. Zirka 10 Kilometer vom Signal-Iduna Stadion des BVB in der Wittbräucker Straße/Schirrmannweg in Dortmund ereigneten sich drei Detonationen, bei denen die Scheiben des Busses teilweise bis vollständig geborsten sind. Ein Spieler wurde dabei verletzt.
Ein verletzter Spieler im Krankenhaus
Bei dem verletzten Spieler handelt es sich um den spanischen Verteidiger Marc Bartra. Er wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht und operiert. Die Verletzung an der Hand erwies sich als schwer. Verletzt wurde auch ein Polizist, der den Bus auf einem Motorrad begleitete. Er erlitt ein Knalltrauma.
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Das Spiel musste abgesagt und vorläufig auf heute Mittwoch verschoben werden.
Bekennerschreiben mit Islamistenbezug
Wie noch am Dienstag bekannt wurde, fand die Polizei nahe dem Tatort ein Bekennerschreiben, über dessen Inhalt und Autorenschaft zunächst nichts bekanntgegeben wurde. Jetzt heißt es aus Sicherheitskreisen, das Schreiben weise Islamisten-Bezug auf. In dem in deutscher Sprache verfassten, einseitigen Schreiben werde auf den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten und den Einsatz deutscher Kampfflugzeuge in Syrien Bezug genommen. Obwohl die Behörden die Echtheit zunächst eher bezweifelten, wurde nun eine Person aus dem islamistischen Spektrum festgenommen. Ein weiterer befinde sich „im Visier der Ermittler.“
Antifa-Bekenntnis ein besonders übler Scherz
Kurzfristig war auf der linksextremen Plattform Indymedia ein weiteres Bekennerschreiben veröffentlicht, in dem von einer symbolischen Tat wegen des angeblichen mangelhaften Einsatzes des Dortmunder Fußballvereins gegen rechte Fans die Rede ist. Es zeigt deutlich, dass linksextremen Kreisen kaum ein Anlass zu geschmacklos ist, um damit ihre radikalen Forderungen zu verknüpfen. Die Betreiber der Seite schieben die Verantwortung nun möglichst weit weg vom eigenen Lager und sprechen von einem „Nazi-Fake“.
Plötzlich ist er da, der Terrorhintergrund
Die Entwicklungen nach dem Anschlag gleichen jenen nach anderen terroristischen Taten. Für einen Terrorhintergrund sahen die Ermittlungsbehörden zunächst „keinerlei Anzeichen“, um dann Stück für Stück einräumen zu müssen, dass es sich neuerlich um eine islamistische Tat handelt.