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Die Bezirkszeitung als Forum für SPÖ-Parteipropaganda: Im Artikel über die Straßenbahnlinie 11 kam der FPÖ-Bezirkschef gar nicht zu Wort.

26. Juni 2017 / 11:00 Uhr

Simmering: Bezirkszeitung macht SPÖ-Propaganda und grenzt FPÖ-Bezirksvorsteher aus

Der SPÖ in Simmering muss es regelrecht einen Stich ins Herz versetzt haben, als vor eineinhalb Jahren der einst dunkelrote Wiener Bezirk einen blauen Bezirksvorsteher bekam. Seitdem bekämpft sie den FPÖ-Mann Paul Stadler mit allen Mitteln. Vor kurzem half ihr dabei die eigentlich unabhängige Bezirkszeitung mit einem SPÖ-Propaganda-Artikel über zwei Seiten.

SPÖ-Stadträtin ignorierte 3.500 Unterschriften

"Eine eigene Bim für Simmering" lautete der Titel der Geschichte, bei der es um die Straßenbahnlinie 11 ging. Sie soll den Ortsteil Kaiserebersdorf an die U3 anbinden. Diese Forderung, Kaiserebersdorf besser an das Öffi-Netz anzubinden, besteht schon seit Jahren und hat auch oberste Priorität für Bezirkschef Paul Stadler (FPÖ), der mit diesem Wunsch für eine Verbesserung der Bürger bei der zuständigen SPÖ-Stadträtin Ulli Sima bisher abblitzte. In einem unzensuriert.at-Interview legte er dar, dass Sima dreieinhalbtausend Unterschriften von Simmeringer Bürgern einfach ignorierte.

Worthülsen von SPÖ-Simmering-Chef Troch

Das wurde in dem Bezirkszeitung-Artikel mit keiner Silbe erwähnt. Stattdessen durfte SPÖ-Simmering-Chef Harald Troch Worthülsen von sich geben:

Die Geduld der Bezirksbürger ist erschöpft. Es ist Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

Die Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen, hätte die SPÖ schon lange gehabt. Aber sie scheiterte kläglich, wie der Stellvertreter von Troch, Peter Kriz (SPÖ), im Zeitungsbericht selbst zugab:

Vor den Wahlen gab es schon die Zusage der Finanzierung des nötigen Ausbaus der Kaiserebersdorfer Schleife von Renate Brauner, die damals zuständig war.

So versagten die SPÖ-Politiker

Mit dem Wechsel der Zuständigkeiten zu Umwelt-Stadträtin Ulli Sima wäre die Finanzierung nicht mehr vorhanden gewesen, bedauerte der Bezirkspolitiker. Das heißt: Ein Ressortwechsel ist schuld, dass in der Causa "Straßenbahnlinie für Kaiserebersdorf" nichts weitergeht? Ein Versagen der SPÖ-Politiker also.

Harald Troch und Peter Kriz durften in der Bezirkszeitung trotzdem großflächig und mit selbst gemaltem 11er-Schild für eine Idee werben, mit der sie bei der eigenen SPÖ-Stadträtin kläglich gescheitert sind. Der eigentliche Chef in Simmering, der freiheitliche Bezirksvorsteher Paul Stadler, wurde dagegen gar nicht befragt. Dabei hätte er über die Straßenbahnlinie nach Kaiserebersdorf viel Objektives erzählen können.

Parteipolitik in "unabhängigem" Blatt

Darum wird es der Bezirkszeitung aber offensichtlich nicht gehen. Mit dem SPÖ-Propaganda-Artikel inklusive der Ausgrenzung des FPÖ-Bezirksvorstehers hat auch die Bezirkszeitung gezeigt, wie man als vorgeblich unabhängiges Blatt pure Parteipolitik betreibt.

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