Zwei Welterbe-Regionen haben am Samstag am Krippenstein im Salzkammergut ihre Partnerschaft fixiert. Leshan in China und die Tourismusregion Dachstein-Salzkammergut schlossen in 2.200 Metern einen Freundschaftsvertrag, der in Zukunft einiges bewirken soll.
Wirtschaftliche Vorteile für heimische Region
Geplant ist nicht nur ein intensiver Kulturaustausch, sondern man plant auch eine wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit der beiden Regionen hat im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Die Regierung von Leshan, wo der größte aus einem Fels gehauene Buddha steht, schickte als Gastgeschenk eine Nachbildung dieses Kunstwerkes in das Salzkammergut. Diese zwei Meter große Figur steht nun erstmals auf dem Krippenstein.
Der Buddha soll aber in einer Gemeinschaftsaktion zwischen Bildhauern aus dem Salzkammergut und Künstlern aus Leshan neu entstehen. Man hat sich darauf verständigt, die Skulptur aus Holz anzufertigen. Am Samstag gab es jedenfalls eine große Zeremonie mit dem Bürgermeister von Leshan, Zhang Tong, und den Bürgermeistern von Bad Goisern, Peter Ellmer, sowie Obertraun, Egon Höll. In ihren Ansprachen strichen die Politiker hervor, auf dem Krippenstein keine religiöses Denkmal zu schaffen, sondern vielmehr ein Kunstwerk, das für Toleranz stehen soll.
Buddha-Statue aus Holz soll Touristen anlocken
Wirtschaftlich könnte das Aufstellen der Skulptur bedeuten, dass viele asiatischen Besucher von Hallstatt einen Abstecher zur neuen Sehenswürdigkeit auf den Krippenstein machen und so der Region einen zusätzlichen Gewinn bescheren. Beeindruckt zeigte sich die chinesische Delegation vor allem von der Musikschule in Bad Goisern. Direktor Peter Brugger schaffte es, aus einer kleinen Musikschule eine internationale Größe zu machen.
Jährlich findet hier die Austria Music Education (AME) statt, zu der immer mehr Studenten kommen und Plätze berühmter Musiker besuchen. Brahms, Mozart, Schubert und andere bekannte Musiker haben im Salzkammergut berühmte Kompositionen geschaffen. Durch die Partnerschaft der beiden Regionen hofft Brugger nun, noch mehr Studenten aus China für sein Projekt begeistern zu können. Schon im Vorjahr hatte eine Delegation aus dem Salzkammergut Lehsan besucht. Der Buddha in dieser Stadt lockt täglich 10.000 Schaulustige an. Von diesem touristischen Erfolg will das Salzkammergut partizipieren. Mit dem Gegenbesuch der Delegation aus Leshan konnte die Freundschaft intensiviert werden. Man kam überein, in Zukunft noch enger zu kooperieren.