Am vergangenen Sonntag feierte Ö1 sein 50-jähriges Jubiläum. Hierzu kann man herzlich gratulieren, nicht zuletzt weil der Sender seit Jahrzehnten weltweit Preise abräumt wie kaum ein anderer. In der Tat ist Ö1 ein großartiger Kultursender, der für Feinspitze jeglicher Richtung interessante und spannend aufbereitete Reportagen sowie großartige Aufzeichnungen musikalischer Ereignisse bereithält.
Der Schuster und die Leisten
Doch wenn der Schuster Ö1 nicht bei seinen Leisten Kunst und Kultur bleibt, dann ändert sich das Bild. Denn abseits von stundenlangen Interviews mit Bratschisten über deren Herangehensweise an die Interpretation des Stückes XY, architektonischen Reiseberichten sowie Reportagen aus der Welt von Wissenschaft und Technik fühlt man sich bei Ö1 auch einem Informationsauftrag verpflichtet, dem man gerade in den letzten Jahren in immer penetranterer Weise nachkommt.
Friedliebendes Muselmanentum
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht in irgendeinem der vielen Sendeformate der Herrlichkeit des Islams gehuldigt wird. Jede noch so kleine Splittergruppe innerhalb dieses Kultes wird dem staunenden Publikum vorgestellt, Muftis, Imame und Vorbeter dürfen, ohne je kritisch hinterfragt zu werden, das Hohelied des friedliebenden Muselmanentums singen. Die “Spielräume” speisen sich seit geraumer Zeit hauptsächlich aus orientalischer Musik, “Religion aktuell” beweint mit dramatischen Worten die armen, verfolgten Rohingya in Myanmar, verliert jedoch höchst selten ein Wort über die fast 100 Millionen verfolgter Christen weltweit, die fast ausschließlich in islamischen Ländern um ihr Leben fürchten müssen.
Politisch korrekt duchgegendert
Auch war Ö1 der wohl erste Sender, der die unsäglichen Sprachvergewaltigungen, welche “politische Korrektheit” mit sich bringt, beinahe vollständig übernommen hat. So heißen Migranten im Sprachgebrauch von Ö1 zum Beispiel ausschließlich “Geflüchtete”. Nur noch in den Nachrichten kommt man – wohl aus Zeitgründen – ohne verbale Purzelbäume aus. Dafür gibt es eine Unzahl von Sendungen, in denen “Genderwissenschaften” jede Menge Platz eingeräumt wird und deren Apologeten ihre Theorien vom Geschlecht als sozialem Konstrukt mit vielen unverständlichen Fremdwörtern aus der akademischen Hexenküche zum Besten geben dürfen. Was sie dabei mit den Vertretern des Islams vereint, ist die Tatsache, dass ihnen von Ö1 genauso wenig kritisch auf den Zahn gefühlt wird.
Änderung nicht in Sicht
In absehbarer Zeit wird sich an dieser tendenziösen Berichterstattung auf Ö1 wohl nicht viel ändern. Zu festgefahren scheinen die Redakteure in ihrem Weltbild, zu überzeugt davon, dieses Weltbild unbedingt auch dem Hörer vermitteln zu müssen. So bleibt den Menschen, die den Sender ob seiner musikalischen Ausrichtung mögen und schätzen wohl lediglich übrig, den Sender einfach nur dann einzuschalten “wenn die Musi’ spuit”. Denn die propagandistisch anmutenden Beiträge zur Volkserziehung in Sachen Gendern, Migration und Islam kann so mancher einfach nicht mehr hören.