Wer die Webseite des Bundeskanzlers und SPÖ-Spitzenkandidaten Christian Kern besucht, findet auf der Startseite aktuell einige Werbesujets, Mitmachmöglichkeiten für den laufenden Wahlkampf, wohlwollende Botschaften von Unterstützern und eine bebilderte Biographie des “Arbeiterkindes aus Simmering”. Ganz unten findet sich neben dem Impressum noch der Hinweis auf eine “English Version”.
Kein Hinweis auf arabische Unterseite
Keinerlei Link gibt es hingegen auf diese Unterseite, die auch über die Suchmaschinen nur dann gefunden wird, wenn man dort arabische Schriftzeichen eingibt, konkret “??????????-??-??????”, was zu Deutsch “Wahlen in Österreich” bedeutet.
Jetzt wurde der Link jedoch via Facebook öffentlich. “Ich freue mich über deine Stimme”, beginnt laut Google-Übersetzer der längere rechtsbündige Text, der auf den Wahltermin und die Wahlberechtigung ab dem vollendeten 16. Lebensjahr aufmerksam macht. Österreich stehe “vor einer verhängnisvollen Entscheidung”. Die Sozialdemokraten “kämpfen für eine gerechte und harmonische Gesellschaft” – und, wie man sieht, auch für eine multikulturelle Gesellschaft ohne den einengenden Zwang einer österreichischen Staatssprache und Leitkultur.
“Liebe und Aufrichtigkeit” für die arabischen Wähler
Kern schließt seinen Wahlaufruf mit “Liebe und Aufrichtigkeit” und freut sich, den arabischsprachigen Wähler “persönlich zu unseren kommenden Veranstaltungen begrüßen zu dürfen”.
Als Faymann wegen türkischer Plakate auszuckte
Im vergangenen Nationalratswahlkampf 2013 konfrontierte FPÖ-Spitzenkandidat HC Strache den Vorgänger Kerns als Kanzler und SPÖ-Vorsitzender, Werner Faymann, mit türkischsprachigen Wahlplakaten der SPÖ, welche dieser – trotz des von Strache mitgebrachten Anschauungsmaterials – energisch bestritt. Die Szene in der TV-Konfrontation hat bis heute Kultcharakter:
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