In den Merkur in der Wienerbergstraße gehe ich nicht mehr einkaufen, seit ich dort türkische und serbokroatische Zeitungen mit dem Cover von SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern und in den Magazinen zahlreiche Inserate der Roten entdeckt habe.
Das schrieb ein verärgerter Österreicher der unzensuriert-Redaktion. Es handelt sich um die Magazine namens Bum, die der Mann zur Gratisentnahme in Zeitungsständern vorfand. Und zwar in einem von Ausländern dominierten Bezirk in Wien, in Favoriten.
Geringes Fingerspitzengefühl von Kern
Geschäft ist Geschäft, wird sich der Merkur denken und solche Magazine auch weiterhin anbieten. Doch dass sich der SPÖ-Chef in türkischsprachigen Medien breit macht – in einer Zeit, in der Präsident Recep Tayyip Erdogan am laufenden Band Menschenrechte verletzt, Journalisten einsperrt und alles daran setzt, dass kein selbständiges Kurdengebiet im Irak entstehen kann, das zeugt schon von geringem Fingerspitzengefühl.
SPÖ punktet im Ausländermilieu, bei Österreichern immer weniger
Warum sich Kern mit Österreichern, die türkische Wurzeln, manche ja sogar die Doppelstaatsbürgerschaft haben, ins Bett legt, liegt auf der Hand. Allein mit einheimischen Wählern käme er wahrscheinlich kaum noch über 20 Prozent. Wien hat es wieder einmal gezeigt bei der Nationalratswahl: Hier ist der Ausländeranteil groß, hier schnitt der SPÖ-Mann gut ab.
Wie berichtet, schreckt Christian Kern da nicht einmal davor zurück, sich einen Tag vor der Nationalratswahl mit Sympathisanten der umstrittenen konservativ-islamischen Milli-Görü?-Bewegung zu treffen, um auch diese der Erdogan-Türkei nahe stehende Gemeinschaft auf seine Seite zu bringen.