Einen weiteren Schritt in Richtung Übernahme von Monsanto hat der deutsche Chemiekonzern Bayer in Brasilien geschafft. Die brasilianische Kartellbehörde Cade hat den geplanten Kauf nun unter gewissen Auflagen durchgewunken. Im Oktober 2017 hatten zwei der sechs Mitglieder des Cade-Gremiums noch massive Bedenken gegen die Übernahme angemeldet und harte Bedingungen bei sonstiger Ablehnung formuliert. Nun lenkten die Brasilianer beim Milliarden-Geschäft ein. Die noch vor einigen Monaten formulierten Argumente wegen zu großer Marktmacht bei Sojasaat und gentechnisch veränderter Baumwolle haben plötzlich keine Gültigkeit mehr, wie das Fachjournal chemie.de berichtet.
Bayer stand deshalb unter Druck, da es bei einem Scheitern in Brasilien Monsanto rund zwei Milliarden US-Dollar als Pönale hätte zahlen müssen. Dieses finanzielle Risiko ist jetzt zumindest für den brasilianischen Markt vom Tisch – wie auch immer der Sinneswandel der Kartellbehörde zustandegekommen ist .
EU-Kartellwächter sind nächste Hürde für Bayer
Die nächste Hürde für Bayer sind die EU-Kartellwächter. In Brüssel soll bis zum April eine Entscheidung fallen. Auch hier geht es um die Marktmacht gegenüber der Landwirtschaft und den Konsumenten als Endverbraucher. Durch diese Marktkonzentration könnte ein De -facto-Monopol entstehen, das sowohl die Konkurrenz als auch die Kunden an die Wand spielt.
Neben der Europäischen Union müssen auch die US-Wettbewerbshüter noch zustimmen. Vor allem Umwelt- und Konsumentenschützer haben vor dem neuen Giganten Bayer&Monsanto Angst und versuchen, auf die Politik Einfluss zu nehmen.