Gepanschte Ayurveda-Produkte können lebensgefährlich sein. Dies stellte sich jetzt in Vöcklabruck in einer Wohnanlage heraus. Eine gutgläubige Frau hatte sich von einer Kur bei einer “Wunderheilerin” in Indien diverse angebliche Ayurveda-Produkte mitgebracht. Das Ergebnis war eine fortgesetzte Quecksilbervergiftung. Die Frau hatte kiloweise Ayurveda-Pulver und -Pasten in ihrer Wohnung gelagert. Die Produkte waren ihr von der “Wunderheilerin” aufgeschwatzt worden. Die Folgen sind eine monatelange Entgiftungs-Prozedur für die betroffene Vöcklabruckerin.
Akute Probleme einer Quecksilbervergiftung können etwa entzündliche Prozesse der Schleimhäute, Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe oder schwere Vergiftungserscheinungen in Leber und Niere sein. In schweren Fällen kann eine Vergiftung mit Quecksilber sogar zum Totalversagen der Organe und zum Tod führen.
Vier Kilo reines Quecksilber in der Abwasserentsorgung
Die Spuren in Vöcklabruck fanden sich noch 17 Kilometer weiter in einer Kläranlage, wo Abwässer der Wohnanlage gesammelt wurden. Die oberösterreichischen Umweltbehörden haben mittlerweile den kontaminierten Klärschlamm gesichert und deponiert. Auch in der von der Frau bewohnten Hausanlage waren in der Atemluft erhöhte Giftstoffwerte messbar.
Jetzt stellt sich die Frage der Verantwortlichkeit für diesen Umweltschaden. Allein die Entsorgungskosten des verunreinigten Klärschlamms in der Höhe von mehr als 100.000 Euro müssen finanziert werden.