Das ganze Ausmaß und die Skurrilität der homosexuellen Gemeinschaft in Berlin wird dieser Tage anhand eines Preises sichtbar. Weil der Senat der Stadt einen Preis für die lesbische Sichtbarkeit ausgelobte, begann die schwule Community zu toben. Obwohl die offizielle Auslobung das lesbische Leben – und somit eine Minderheit, die angeblich so oft diskriminiert würde – sichtbarer machen sollte, reagierte die oftmals durch Männer dominierte queere Gemeinde höchst eifersüchtig und sprach von “Zielgruppenranking”.
Streit um höhere Diskriminierung
Diese Präferierung sei “doch sehr zu kritisieren”, äußerte sich Marcel de Groot, der Geschäftsführer der Schwulenberatung in einem Brief an den Justizsenator. Jener ist für Antidiskriminierung und damit auch den Preis zuständig, ihm obliegt nun wohl auch die Bestimmung, wer in Zukunft die Deutungshoheit über diverse Minderheiten hat.
Nach Meinung der Schwulenberatung hätte nämlich eine ganz andere Zielgruppe viel mehr Aufmerksamkeit wie Lesben verdient. Nachholbedarf würde nämlich laut de Groot vor allem im Bereich “Trans* und Inter* Personen” bestehen. Hintergrund um den Wettbewerb, wer nun am allermeisten diskriminiert werde, ist der Streit um ein Grundstück in Schöneberg.
Bereits drei Häuser für Schwule
Sowohl die Schwulenberatung als auch die lesbische Initiative “Rad und Tat” bewarb sich für ein Wohnprojekt für ältere Homosexuelle. Weil die Frauen den Zuschlag erhielten und die Männer bereits drei Häuser unterhalten, klagte die Schwulenberatung bereits und das Vergabeverfahren muss neu aufgerollt werden.