Wohlgesinnte Medien bezeichnen ihn als Enfant terrible der heimischen Kulturszene, manche, die mit ihm schon zu tun gehabt haben, wie der Kunst-Mäzen Christian Blazek, wollten sich die “Eskapaden” des Schauspielers und Theaterregisseurs Paulus Manker nicht mehr länger gefallen lassen. Er wird nicht der Einzige gewesen sein, denn – wie der Kurier berichtete – musste Manker sogar Privatkonkurs anmelden.
Sattsam bekannter Kulturwüterich
Nun tauchte dieser “sattsam bekannte Theater- & Kulturwüterich”, wie Manker von Michael Jeannée in der Kronen Zeitung bezeichnet wird, ausgerechnet im ORF auf, um über die türkis-blaue Koalition herzuziehen. “Unter der Regierung ÖVP/FPÖ weiß man ja, dass das Dreckskerle sind!”, gab er da zum Besten, und Vizekanzler Heinz-Christian Strache würde aussehen, wie eine “aufgeschwemmte Wasserleiche”.
Veritabler Skandal vom ORF gewünscht?
Diese Schimpfwörter aus der untersten Schublade, unwürdig jedes Kulturschaffenden, verwendete Manker nicht etwa in einem Polit-Talk oder im Interview mit Armin Wolf, nein, seine “Dreckskerle”-Äußerung durfte er als Gast von Barbara Stöckl kundtun. Nun wird gemutmaßt, ob der veritable Skandal vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk vielleicht sogar gewünscht war, denn die Talkshow von Barbara Stöckl ist keine Livesendung, sondern eine Aufzeichnung. Mankers Schimpftiraden gegen die Regierung hätten also ohne weiteres aus der Sendung geschnitten werden können.
Für Meinung der Gäste nicht verantwortlich
Das tat man auf dem Küniglberg aber nicht. Weil Manker den nach wie vor rot-grünen Partei-Apparatschiks im ORF aus dem Herzen sprach? So wird sich der eine oder andere SPÖ-Parteisoldat im Hinterkämmerchen die Hände gerieben haben, als Mankers primitive Ausfälle tatsächlich ausgestrahlt wurden. Dass Barbara Stöckl bemerkte, für die Meinung ihrer Gäste nicht verantwortlich zu sein, konnte den ORF – womöglich für seine gewollte peinliche Inszenierung – auch nicht mehr retten.